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Parlamentswahl in Südafrika: Bei der Auszählung der Stimmen liegt die Präsidentenpartei ANC klar vorn.

© reuters

Stimmenauszählung: ANC bei Wahl in Südafrika klar vorn

Die Auszählung der Wahl in Südafrika hat begonnen. Der ANC von Präsident Jacob Zuma liegt wie erwartet klar in Führung. Die Opposition beklagt Unregelmäßigkeiten in den Wahllokalen.

Bei der Parlamentswahl in Südafrika zeichnet sich ein deutlicher Sieg des Afrikanische Nationalkongress (ANC) von Präsident Jacob Zuma ab. Nach Auszählung von rund 23 Prozent der Stimmen lag der ANC mit 56,36 Prozent klar vorne. Laut Wahlkommission lag die oppositionelle Demokratische Allianz (DA) am Donnerstagmorgen bei 30,41 Prozent. Vor fünf Jahren waren es 16,6 Prozent. Die neue linksradikale Partei Kämpfer für Wirtschaftsfreiheit (EFF) des Populisten Julius Malema kommt auf 3,88 Prozent. Die nationale Wahlkommission rechnet damit, dass die meisten Ergebnisse im Laufe des Donnerstags in Pretoria eintreffen. Das offizielle Endergebnis wird wohl erst am Freitag bekanntgegeben.

Die DA-Vorsitzende Helen Zille beklagte zahlreiche Unregelmäßigkeiten bei der Wahl. Viele Lokale hätten zu spät geöffnet, in manchen hätte es nicht genug Wahlzettel oder Wahlurnen gegeben. Sie kenne aber noch nicht das Ausmaß der Probleme. Zille schloss eine Wahlanfechtung nicht aus. Auch die Vorsitzende der Wahlkommission, Pansy Tlakula, hatte in Pretoria Probleme in einigen der über 22.000 Wahllokalen eingeräumt.

Wahl in Südafrika: Fast 100 Demonstranten festgenommen

Die Wahl war am Mittwoch zwar fast überall weitgehend friedlich verlaufen. Allerdings nahm die Polizei nach eigenen Angaben 97 Menschen fest, die an verschiedenen Orten versucht hätten, mit Protesten und Krawallen die Wahl zu stören. Zudem wurde dem ANC zufolge am Wahltag ein ANC-Mitglied an einem Stand der Partei in KwaDukuza getötet. Der ANC beschuldigte Anhänger einer Oppositionsgruppe, die Tat geplant und ausgeführt zu haben.

Bei der fünften Wahl seit Ende des rassistischen Apartheidsystems waren über 25 Millionen Südafrikaner aufgerufen, das nationale Parlament und den Nationalrat der Provinzen zu bestimmen. Trotz vieler Korruptionsskandale wird wahrscheinlich erneut der ANC das Land führen. Der ANC regiert Südafrika in einem Bündnis mit dem Gewerkschaftsverband Cosatu und der kommunistischen Partei SACP seit Ende der Apartheid-Zeit 1994. Die Mehrheit vor allem der Schwarzen vertraut trotz großer sozialer Probleme, hoher Kriminalität, wuchernder Korruption und Misswirtschaft dem ANC. (dpa)

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