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Stimmenauszählung: Wahlbetrug beeindruckt Karsai nicht

Der unter massiver Kritik stehende afghanische Präsident Hamid Karsai zeigt sich unbeeindruckt von klaren Beweisen der UN-gestützten Beschwerdeorganisation für einen Wahlbetrug seines Lagers.

Kabul - Karsai lobte am Mittwoch ausdrücklich die Arbeit der Wahlkommission, die ungeachtet aller Vorwürfe die Auszählung der Stimmen fortsetzen will. Der bei der Wahl in Führung liegende Präsident zolle der Wahlkommission für ihre Bemühungen um einen „unabhängigen und vertrauensvollen“ Prozess Beifall, teilte Karsais Büro am Mittwoch mit. Karsai begrüße die Teilergebnisse, die die Kommission zuletzt am Dienstag veröffentlichte und wonach er auf einen klaren Sieg im ersten Wahlgang zusteuert.

Die von den Vereinten Nationen unterstützte Beschwerdekommission (ECC) hatte mitgeteilt, ihre Untersuchungen hätten „klare und überzeugende Beweise für Betrug“ ergeben. Die ECC hatte die afghanische Wahlkommission (IEC) angewiesen, Stimmen aus betroffenen Wahllokalen zu überprüfen und erneut auszuzählen. Bevor die Vorwürfe nicht geklärt sind, darf kein amtliches Endergebnis verkündet werden.

Die IEC hatte daraufhin mitgeteilt, die Auszählung werde trotz der Anordnung bis zu einem vorläufigen Ergebnis fortgesetzt. Erst danach würden die von der ECC bemängelten Wahllokale überprüft. Nach den am Dienstag veröffentlichten Teilergebnissen aus knapp 92 Prozent der Wahllokale kommt Karsai auf 54,1 Prozent der Stimmen. Sein wichtigster Herausforderer Abdullah Abdullah liegt bei 28,3 Prozent. Sollte Karsai die absolute Mehrheit bei der Auszählung auch nach Klärung der Vorwürfe halten, wäre kein zweiter Wahlgang nötig. dpa

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