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Politik: Stromfresser

Am 13. Juni ist Europawahl.

Am 13. Juni ist Europawahl. Wir sagen, worum es dabei eigentlich geht : um die Wahl eines Parlaments, das Gesetze beschließt, die für die EU immer wichtiger werden. Einige davon stellen wir hier vor.

Während die deutsche Industrie im Frühjahr noch mit Bundesumweltminister Jürgen Trittin über den Emissionshandel stritt, handelte das Europaparlament. Es verabschiedete in Straßburg einstimmig eine EU-Richtlinie, die künftig den Stromverbrauch von Elektrogeräten – und damit auch die Schadstoffemission – in der EU drastisch senken wird. Das EU-Gesetz legt europaweit verbindliche Mindeststandards für den Energieverbrauch fest. Elektrogeräte, die diese Standards nicht erfüllen, dürfen künftig in der Union nicht mehr verkauft werden.

Auf diese relativ einfache, technisch leicht umsetzbare Weise wird ein riesiges Einsparpotenzial genutzt. Ein Expertengremium aus Industrie- und Umweltverbänden hat ausgerechnet, dass die Verbesserung der Energieeffizienz allein bei den zehn wichtigsten Gerätegruppen den CO2-Ausstoß bei der Stromerzeugung um 40 Prozent senken kann. Technisch ist es längst möglich, durch intelligente Schaltungen den Stromverbrauch im Stand-by-Modus von Computern, Fernsehapparaten oder Elektromaschinen fast auf Null zu verringern.

Allein durch die Vermeidung der unnötigen Stand-by-Energieverluste lassen sich fünf Prozent der elektrischen Energie in Deutschland einsparen. Das entspricht dem Verbrauch einer Millionenstadt wie Berlin. Die von der EU-Richtlinie erzwungene verbesserte technische Ausstattung neuer Elektrogeräte wird sich für Verbraucher und Industrie unmittelbar auswirken: Die Stromrechnungen werden deutlich sinken.

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