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Politik: Studie: Beitrag für Versicherte könnte sinken

Berlin - Mit der von der Linken-Bundestagsfraktion geforderten Bürgerversicherung könnten die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung in den nächsten zehn Jahren um rund ein Drittel von 15,5 auf 10,5 Prozent gesenkt werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Ökonom Klaus Bartsch in einer Studie, die am Mittwoch vorgestellt wurde.

Berlin - Mit der von der Linken-Bundestagsfraktion geforderten Bürgerversicherung könnten die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung in den nächsten zehn Jahren um rund ein Drittel von 15,5 auf 10,5 Prozent gesenkt werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Ökonom Klaus Bartsch in einer Studie, die am Mittwoch vorgestellt wurde. „Es gibt eine solidarische Alternative zum System der Kopfpauschalen durch die Hintertür“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion, Martina Bunge. Von der Senkung des Beitragssatzes würden nicht nur Unternehmen profitieren, sondern auch die Kaufkraft vieler Bürger gestärkt.

Nach den Vorstellungen der Linksfraktion sollen künftig alle Mitglied der Bürgerversicherung werden, auch Beamte und Selbstständige. Die private Krankenversicherung als Vollversicherung soll abgeschafft werden. Beiträge sollen künftig nicht nur auf den Arbeitslohn, sondern auch auf Einkünfte aus Kapital oder Vermietungen (bis auf den Sparer-Pauschbetrag) gezahlt werden. Umgekehrt können auch Verluste geltend gemacht werden. Die bisherige Einkommensgrenze, bis zu der Beiträge erhoben werden (derzeit bei 3700 Euro im Monat), soll langfristig abgeschafft werden. Außerdem sollen Praxisgebühr und Zuzahlungen entfallen.

Rund 60 Prozent der Versicherten würden durch die Einführung einer solchen Bürgerversicherung finanziell entlastet, sagte die Linken-Politikerin Bunge. Auch für einen gesetzlich versicherten Gutverdiener mit einem Monatseinkommen von 5000 Euro brutto ergebe sich eine Ersparnis von 503 Euro im Jahr. Erst für Einkommen ab etwa 5800 Euro werde die Versicherung teurer. Die Quandt-Erbin und Milliardärin Susanne Klatten etwa, so Studien-Autor Bartsch, müsste künftig Millionenbeträge in die gesetzliche Krankenversicherung zahlen. Cordula Eubel

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