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Sudan: AU-Truppen sollen in Darfur bleiben

Der sudanesische Vizepräsident Ali Osman Taha hat die Afrikanische Union (AU) aufgefordert, ihre Truppen in der Unruheprovinz Darfur zu belassen.

Khartum/New York - "Die AU sollte ihr Mandat über den 30. September hinaus verlängern", sagte er in Khartum. Taha fügte hinzu, sein Land sei bereit, die mangelhaft ausgestatteten Truppen finanziell zu unterstützen. Er äußerte sich kurz vor dem Beginn einer Sitzung des Friedens- und Sicherheitsrats der AU in New York, die anschließend wegen Unvollzähligkeit der Teilnehmer auf Mittwoch verschoben wurde.

Das AU-Gremium wollte in New York über eine mögliche Fortsetzung des Militäreinsatzes in Darfur entscheiden. Die AU hatte ursprünglich die Vereinten Nationen gebeten, die Mission zu übernehmen. Dagegen wehrt sich allerdings die sudanesische Regierung in Khartum. "Die Vereinten Nationen können nicht einem Mitgliedsstaat den Krieg erklären, und solange wir Mitglied sind, kann niemand mit Gewalt Blauhelme nach Darfur schicken", sagte Taha.

Ratstreffen vertagt

Das Treffen des Friedens- und Sicherheitsrats der AU zu Darfur wurde vertagt, weil nach Angaben eines Sprechers der AU-Vertretung bei der Uno zwei wichtige Teilnehmer am Montag noch nicht angereist waren. Es handele sich um die Staatschefs von Nigeria und Ruanda, Olusegun Obasanjo und Paul Kagame.

Der UN-Sicherheitsrat hatte am 31. August eine Resolution verabschiedet, welche die Ablösung der 7.000 Mann starken AU-Truppe durch insgesamt mehr als 20.000 Soldaten und Polizisten der Uno vorsieht.

In der westsudanesischen Region Darfur hatte im Februar 2003 ein Aufstand gegen die Regierung begonnen, in dessen Verlauf Schätzungen zufolge bis zu 300.000 Menschen starben und 2,5 Millionen in die Flucht getrieben wurden. Die Rebellengruppen kämpfen gegen Milizen, die von der Regierung unterstützt werden. Im Mai unterzeichnete die sudanesische Regierung mit der größten Rebellengruppe ein unter AU-Vermittlung ausgehandeltes Friedensabkommen. Zwei weitere Rebellengruppen lehnen das Abkommen jedoch ab. (tso/AFP)

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