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Sudan: UN-Menschenrechtsrat entsendet Expertenmission

Der Menschenrechtsrat der UN hat die Entsendung einer Expertenmission in die Krisenregion Darfur beschlossen. Unterdessen forderten Menschenrechtler die Uno auf "wirtschaftliche und militärische Maßnahmen" zu ergreifen.

Genf/Brüssel - Die 47 Mitgliedsländer beschlossen nach zäher Debatte, fünf ranghohe Delegierte vor Ort die Menschenrechtslage prüfen zu lassen. Geleitet werde die Mission vom UN-Sonderberichterstatter für den Sudan, sagte Ratspräsident Luis Alfonso de Alba.

Der Menschenrechtsrat hätte eigentlich bereits am Dienstag einen Beschluss fassen sollen. Die Sitzung musste allerdings am Mittwoch fortgesetzt werden, weil sich die Mitglieder über zwei entgegengesetzte Entwürfe der EU und Algeriens zerstritten hatten. Die jetzige Entscheidung beruht auf einem Vorschlag de Albas.

Menschenrechtler: EU soll auf Uno Druck ausüben

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch rief unterdessen die EU vor deren Gipfeltreffen am Donnerstag zu einem entschlossenen Vorgehen gegen die sudanesische Regierung auf. Die Europäische Union müsse die Uno dazu drängen, "wirtschaftliche, juristische und militärische Maßnahmen" zu ergreifen, falls Khartum "nicht sofort und ein für alle Mal seine Angriffe auf Zivilisten einstellt", erklärten sie. Sollten sich die Luftangriffe auf die Zivilbevölkerung verstärken, müsse der Luftraum gesperrt werden.

In Darfur bekämpfen sich seit Frühjahr 2003 regierungsnahe Milizen und Rebellen in einem Bürgerkrieg. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass seither etwa 200.000 Menschen getötet wurden. Mehr als zwei Millionen Menschen sind demnach auf der Flucht. (tso/AFP)

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