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Politik: Super in Kiel

Simonis bildet ihr Kabinett um – und will 2005 wieder kandidieren

Ministerpräsidentin Heide Simonis will im Jahr 2005 noch einmal in Schleswig-Holstein antreten, hat sie am Dienstag bekannt gegeben. Die Entscheidung kommt nicht überraschend. Nach der gewonnenen Wahl im Jahr 2000 hatte es Spekulationen gegeben, die immer noch einzige Frau an der Spitze eines Bundeslandes sei amtsmüde und werde womöglich während der Legislaturperiode das Handtuch werfen. Doch damit ist es vorbei. Die damals genannten potenziellen Nachfolgerinnen und Nachfolger stehen wieder im zweiten Glied, und neue Konkurrenz ist weit und breit nicht auszumachen. „Mir macht diese Arbeit Freude, ich arbeite gerne für dieses Land und seine Menschen, sagte die Regierungschefin. Simonis zog ein positives Fazit ihrer zehnjährigen Regierung. Der Strukturwandel sei gut vorangekommen, Natur und Umwelt seien intakt.

Mit einer Kabinettsreform sollen nun die personellen und organisatorischen Voraussetzungen für neue Impulse geschaffen werden. Arbeit und Wirtschaft, Bildung und Familie sowie die Konsolidierung der Finanzen sollen im Vordergrund stehen. Die beiden starken Männer im Kabinett sind künftig Wirtschaftsminister Bernd Rohwer und der bisherige Staatssekretär im Bildungsministerium, Ralf Stegner, der den bisherigen Finanzminister Claus Möller ablöst.

Rohwer, habilititierter Wirtschaftswissenschaftler und Querflötenspieler, soll zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben die Energiepolitik, vom Landwirtschaftsministerium die Abteilung Tourismus und aus dem Sozialressort die Arbeitsmarktpolitik übernehmen, als eine Art Superminister – für viele ein Hinweis, dass der wegen seiner sachkundigen und moderaten Art in der Wirtschaft geschätzte Sozialdemokrat eines Tages die Nachfolge von Heide Simonis antreten könnte. Doch als eigentlicher Aufsteiger gilt Stegner. Der Fliegenträger gilt als kompetent, konfliktbereit und harter Arbeiter. Diese Fähigkeiten wird er brauchen, denn auf ihn kommt angesichts der katastrophalen Haushaltslage eine besonders schwere Aufgabe zu.

Karsten Plog[Hamburg]

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