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Nach Putsch: Surayud wird Regierungschef in Thailand

Der frühere Armeechef Surayud Chulanont wird neuer Regierungschef in Thailand. Der 63-jährige pensionierte General nahm auf mehrfaches Drängen hin das Amt an.

Bangkok - Das teilte Putschführer General Sonthi Boonyaratglin mit. Surayud werde am Nachmittag (11 Uhr MESZ) von König Bhumibol Adulyadej erwartet, der seiner Ernennung noch zustimmen muss. Das Ja des Königs gilt als sicher, der Ex-General gehört seinem engsten Beraterstab an.

Nach Auffassung der Putschisten bringt Surayud alle Fähigkeiten mit, um das Land knapp zwei Wochen nach dem Putsch gegen Ministerpräsident Thaksin Shinawatra zu einen und bis zu den nächsten Wahlen im Oktober kommenden Jahres zu regieren. General Sonthi betonte, er werde sich nicht in die Ernennung des neuen Kabinetts einmischen. Die Wahl seiner Minister bleibe Surayud überlassen.

Militär mit starkem Einfluss

Laut der neuen Übergangsverfassung, der König Bhumibol zustimmte, kann General Sonthi den neuen Regierungschef allerdings jederzeit wieder entlassen. Das Militär ernennt zudem die Mitglieder der Nationalversammlung und des Ausschusses, der die endgültige Verfassung ausarbeiten soll.

Der Enkel eines Putschführers und Sohn eines kommunistischen Rebellen Surayud war 1998 zum Armeechef ernannt worden. Unter seiner Führung wurde das thailändische Militärs tiefgreifend reformiert. Vor drei Jahren schied Durayud im Streit mit Thaksin, der ihn auf den weniger einflussreichen Posten des Oberkommandierenden abschob, aus dem Militärdienst aus. Für kurze Zeit wurde er buddhistischer Mönch, bevor er in den Geheimrat, den engsten Beraterzirkel des Königs, berufen wurde. In die aktive Politik wollte er laut seiner offiziellen Biographie damals nicht gehen: "Ich bin dafür nicht geeignet", soll er gesagt haben. (tso/AFP)

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