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Zerstörtes Gebiet in der Nähe von Damaskus.

© REUTERS

Syrien: Strom fällt landesweit aus

In Syrien ist im ganzen Land der Strom ausgefallen. Sonst sind immer nur einzelne Provinzen betroffen gewesen. Indes melden die UN Fortschritte bei der Waffenruhe.

Ein landesweiter Stromausfall hat am Donnerstag das Bürgerkriegsland Syrien lahmgelegt. Wie das Staatsfernsehen berichtete, fiel in allen Provinzen des Landes der Strom aus. In der Hauptstadt Damaskus gingen nach Angaben von Bewohnern gegen Mittag die Lichter aus, auch das Internet funktionierte teilweise nicht mehr.

Die Ursache für den Stromausfall war zunächst unklar. Wie das Staatsfernsehen unter Berufung auf das Energieministerium berichtete, waren Techniker damit beschäftigt, den Grund für den "unerwarteten" Stromausfall zu klären. Der staatliche Mobilfunkanbieter teilte mit, dass auch das Internet teilweise zusammengebrochen sei.

Seit dem Beginn des Bürgerkriegs vor fünf Jahren kommt es in Syrien immer wieder zu Stromausfällen, von denen aber meist nur einzelne Landesteile betroffen sind. Oft brach die Stromversorgung nach Luftangriffen oder Gefechten zusammen.

Die Vereinten Nationen (UN) sehen trotz wiederholter Verstöße Fortschritte bei der Umsetzung der Waffenruhe in Syrien. In den Provinzen Damaskus, Homs, Hama und Latakia sei es zu Vorfällen gekommen, sagte am Donnerstag der UN-Sonderbeauftragte Staffan de Mistura. "Die Lage ist fragil, ein Erfolg ist nicht garantiert, aber Fortschritte sind sichtbar", erklärte er. Die Fortsetzung der politischen Gespräche sei für den 9. März geplant, sagte Mistura weiter. Allerdings würden einige Teilnehmer möglicherweise erst später hinzustoßen. Die Waffenruhe wurde am Samstag ausgerufen. Rebellengruppen und die Regierung von Präsident Baschar al-Assad werfen sich gegenseitig vor, gegen sie zu verstoßen.

Weniger zivile Opfer

Seit Beginn der Waffenruhe in Syrien ist die Zahl der zivilen Todesopfer nach Angaben von Aktivisten deutlich zurückgegangen. In den vergangenen fünf Tagen seien nur noch 24 Zivilisten getötet worden, darunter sechs Kinder, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag mit. Im Februar hatte es demnach durchschnittlich 38 zivile Todesopfer pro Tag gegeben. Allein am Freitag, dem Tag vor der Waffenruhe, seien noch 63 Zivilisten getötet worden.

Von der Waffenruhe ausgenommen sind Dschihadistengruppen wie der "Islamische Staat" (IS), die Al-Kaida-nahe Al-Nusra-Front und mit ihr verbündete islamistische Milizen.

Nach Angaben der Beobachtungsstelle wurden seit Beginn der Waffenruhe noch 42 Rebellenkämpfer sowie 25 Regierungssoldaten und Kämpfer verbündeter Milizen getötet. Außerdem seien 22 Kämpfer der Al-Nusra-Front und mit ihr verbündeter islamistischer Milizen sowie fünf Kämpfer der Kurdenmiliz YPG getötet worden.

Seit dem Beginn des Konfliktes vor fünf Jahren sind in Syrien mehr als 270.000 Menschen getötet worden, darunter mehr als 79.000 Zivilisten. Millionen Syrer wurden zu Flüchtlingen. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum überprüfbar. (Reuters/AFP)

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