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Politik: Tag der deutschen Einheit: "Kohl in Misskredit gebracht" - CSU-Chef Stoiber hat Verständnis für die Absage des Altkanzlers

Die Absage von Altkanzler Helmut Kohl an die zentrale Einheitsfeier am 3. Oktober hat ein geteiltes Echo in der Union ausgelöst.

Die Absage von Altkanzler Helmut Kohl an die zentrale Einheitsfeier am 3. Oktober hat ein geteiltes Echo in der Union ausgelöst. CSU-Chef Edmund Stoiber äußerte am Dienstag Verständnis für diesen Schritt. Er kritisierte, dass nach der offiziellen Planung zwar Lothar de Maizière als letzter DDR-Ministerpräsident, nicht aber Kohl als Kanzler der Einheit sprechen sollte. Man müsse auch im Interesse des Ansehens Deutschlands im Ausland zwischen Kohls Fehlern und seiner historischen Leistung unterscheiden, die "in Misskredit gebracht wird".

Die CDU-Spitze reagierte zurückhaltender. Die Partei habe die Entscheidung zur Kenntnis zu nehmen, sagte Generalsekretär Ruprecht Polenz. Unionsfraktionsvize Günter Nooke äußerte den Verdacht, dass bei dem Streit um den Kohl-Auftritt auch "parteitaktische Spielchen" eine Rolle gespielt hätten. Die sächsische Staatskanzlei bedauerte die Absage.

Unterdessen wurde bekannt, dass Kohl und der Vorsitzende der PDS-Bundestagsfraktion, Gregor Gysi, in vertraulichem Kontakt stehen. Nach Informationen der "Saarbrücker Zeitung" hätten sich beide Politiker allein im vergangenen Jahr mehrmals unter vier Augen getroffen. Das jüngste Gespräch habe am 20. Juni 2000 in Kohls Berliner Abgeordnetenbüro stattgefunden, schreibt die Zeitung. Auf Anfrage hätten Kohl und Gysi erklären lassen, dass die "Geschichte der Wiedervereinigung beider deutschen Staaten" im Mittelpunkt der Gespräche gestanden habe. Über weitere Inhalte hätten sie keine Angaben gemacht.

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