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Tagesspiegel-Karikatur: Iran beschwert sich bei WM-Organisationskomitee

Im Zusammenhang mit der in Iran auf Protest gestoßenen Karikatur im Berliner "Tagesspiegel" hat der iranische Fußballverband (FFI) eine Reaktion vom WM-Organisationskomitee gefordert.

Teheran/Frankfurt - "Als Gastgeber muss man die Ehre aller teilnehmenden Mannschaften unterstützen und den Begriff Fair Play auf allen Ebenen umsetzen", sagte der Rechtsberater des FFI, Gholam-Resa Rafiei, am Samstag der Nachrichtenagentur ISNA.

Das WM-Organisationskomitee sicherte zu, sich umgehend mit der Beschwerde aus Teheran zu befassen. "Diese Beschwerde ist uns neu. Wir stehen aber ohnehin in ständigem Kontakt auch mit dem iranischen Verband. Selbstverständlich werden wir dieses Thema schnellstmöglich mit ihm besprechen", sagte OK-Sprecher Jens Grittner in Frankfurt.

Die am 10. Februar veröffentlichte Karikatur, die iranische Fußballspieler mit umgeschnallten Bombengürteln neben Bundeswehrsoldaten in einem deutschen Fußballstadion zeigt, hat in Iran heftige Proteste ausgelöst. Der "Tagesspiegel" bedauerte die iranischen Reaktionen, führte sie aber auf mangelnde Vertrautheit in Iran mit der innenpolitischen Debatte über den Bundeswehreinsatz in Deutschland zurück.

"Falls die Zeitung die Absicht hatte, die Rolle der Bundeswehr bei den Spielen darzustellen, hätte man zumindest den Namen Iran auf den Trikots der Spieler vermeiden sollen", sagte Rafiei. Der "Tagesspiegel" sollte sich nicht nur bei Iran, sondern auch bei allen Muslimen weltweit entschuldigen, da Iran bei der WM auch Vertreter der islamischen Welt sei, so der Rechtsberater. Der FFI werde auch die FIFA diesbezüglich in Kenntnis setzen. (tso/dpa)

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