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Tarifkonflikt der Ärzte: "Wir leben nicht in einer Verdiktatur"

Der Chef des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery, hat den Tarifabschluss der Gewerkschaft Verdi scharf kritisiert. Zudem sprach sich Montgomery gegen so genannte Insellösungen aus.

Berlin - «Wir haben inzwischen rund 50 dieser so genannten Insellösungen mit Krankenhäusern abgeschlossen, doch das betrifft nur die großen und relativ reichen Häuser», sagte der Chef der Ärztegewerkschaft, Frank Ulrich Montgomery. Es wäre eine Gefährdung der anderen Krankenhäuser, wenn «wir sozusagen mit dem Armenhaus der Republik übrig bleiben». Dann gebe es die «absurde Situation», dass an den Unikliniken und an den großen Stadtkrankenhäusern gut bezahlt würde, während die Ärzte an den kleinen Landkrankenhäusern weniger Geld erhielten. «Diese Krankenhäuser sind dann vom Sterben bedroht, weil sie keinen Nachwuchs mehr finden», sagte Montgomery.

Der Chef des Marburger Bundes griff die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi scharf an, die sich am Dienstag im Tarifkonflikt der kommunalen Krankenhäuser gemeinsam mit der dbb Tarifunion und den Arbeitgebern auf einen Tarifvertrag verständigt hatte. «Wir leben nicht in einer Verdiktatur. Verdi organisiert keine Ärzte und kann deswegen auch keine Verträge für die Ärzte machen», sagte er. Dass Verdi angeblich zehn Prozent mehr Gehalt ausgehandelt habe, sei «Unsinn». Für den Bundesangestelltentarifvertrag, der für die Mitglieder des Marburger Bundes gelte, bedeute der Abschluss zwölf Prozent weniger Einkommen. «Ich bin schon erschrocken, wie hier gelogen wird», sagte Montgomery. (tso/ddp)

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