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Der ehemalige Limburger Bischhof Tebartz-van Elst entschuldigt sich. Dieser Schritt kommt überraschend.

© Imago

Nach Treffen mit Papst Franziskus: Tebartz-van Elst: Ich habe Fehler gemacht

Der abgesetzte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst schaffte es auch am Freitag, die Öffentlichkeit zu überraschen. In einer Erklärung entschuldigte er sich und bat um Vergebung.

In der Öffentlichkeit sei der Eindruck entstanden, er habe als Bischof von Limburg den Dienst an der Kirche „vernachlässigt“, weil er „eigene Ziele und Interessen in den Vordergrund gestellt und ohne Abstimmung durchgesetzt hätte“, schreibt er. „Mit dem Wissen von heute erkenne ich, dass ich Fehler gemacht habe. Auch wenn sie niemals aus Absicht entstanden, haben sie Vertrauen zerstört. Ich bitte alle um Vergebung, die unter meinen Versäumnissen gelitten haben oder leiden.“

Am Mittwoch hatte Papst Franziskus den 54-Jährigen aus seinem Bischofsamt in Limburg entfernt und ihm eine neue Aufgabe versprochen. Tebartz- van Elst sieht darin eine „Chance für einen Neubeginn“. Mehr noch: Er hofft auf Versöhnung mit den Limburger Katholiken - „aus der Distanz“ und „jenseits wechselseitiger Beschuldigungen und Verletzungen“.

Ob allerdings seine Erklärung von Mittwochabend, in der er die Schuld auf seinen früheren Generalvikar abzuwälzen versuchte, zu der erhofften Versöhnung beiträgt, ist fraglich. Ausgerechnet diese Erklärung will Tebartz-van Elst nun „als Zäsur“ verstanden wissen und nicht als „Anfang einer neuen Auseinandersetzung“. Er sei kein Baufachmann und kein Buchhalter, hatte er argumentiert. Deshalb trage der Generalvikar die Verantwortung für die Baumaßnahmen und die Finanzierung seiner neuen Bischofsresidenz. Er fühle sich nur Gott gegenüber verantwortlich.

Diese Stellungnahme hatte er bereits am 11. März an die Bischofskongregation in Rom geschickt, die sich zu diesem Zeitpunkt mit dem Prüfbericht der Deutschen Bischofskonferenz zu den Vorgängen im Bistum Limburg beschäftigte. Der Prüfbericht erhebt massive Vorwürfe gegen Tebartz-van Elst: Er sei in allen Bauphasen über die Kosten informiert gewesen, habe mehrfach gegen Kirchenrecht verstoßen und müsse als Bischof die „Letztverantwortung“ für die Maßnahmen tragen. Auf die Details des Berichts ging Papst Franziskus nicht ein und nannte als Grund für die Amtsenthebung das zerstörte Vertrauen zwischen dem Bischof und den Limburger Katholiken.

Gut möglich, dass Franziskus am Freitag dem Bischof zur Bitte um Vergebung geraten hat. Tebartz-van Elst hatte eine viertelstündige Audienz. Die Begegnung sei „herzlich“ und „brüderlich“ gewesen, schrieb er danach. Ob ihm Franziskus gesagt hat, was seine neue Aufgabe sein wird, ist nicht klar. Dazu schreibt Tebartz-van Elst nichts.

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