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Ein langer ruhiger Fluss: Touristen in Berlin bleiben entspannt.

© Rainer Jensen/dpa

Terror und Tourismus: Keine Panik: Berlin boomt

Die jüngsten Gewalttaten von Würzburg, München und Ansbach schrecken Berlin-Touristen bisher nicht ab.

Von Sabine Beikler

Es ist Urlaubszeit: Viele Berliner verbringen ihre Ferien an der Ostsee und genießen an der Küste das schöne Wetter. In der Hauptstadt sind deutlich weniger Autos unterwegs. Trotzdem ist die Stadt voller Menschen. Touristen sitzen in den Strandbars an der Spree, laufen durchs Regierungsviertel oder machen Party in Kreuzberg. Städtetouren in Doppeldeckerbussen oder per Schiff durch die Kanäle sind gut besucht.

Die jüngsten Gewalttaten von Würzburg, München und Ansbach schrecken die Touristen nicht ab. Die Tourismusgesellschaft Visit Berlin verzeichnet keine signifikante Erhöhung der Nachfragen zum Thema Sicherheit in ihren sechs Tourismus-Informationen in Berlin.

Pro Tag halten sich 450.000 bis 500.000 Touristen in der Stadt auf. Sprecher Christian Tänzler sieht die Entwicklung im ersten Halbjahr „sehr positiv“. Freilich, die aktuellsten Zahlen stammen noch auch aus dem Mai. Zwischen Januar und Mai kamen 4,8 Millionen Touristen nach Berlin, darunter fast drei Millionen Besucher aus Deutschland. Spitzenreiter in Europa sind die Briten: Fast 230.000 Inselbewohner kamen im ersten Halbjahr nach Berlin. Das kann sich allerdings nach dem Brexit im Juni schnell ändern.

Auch die Italiener zieht es nach Berlin. Und erst die Spanier! Im Vergleich zum Vorjahres-Halbjahr besuchten im ersten Halbjahr 33,9 Prozent mehr Spanier die Hauptstadt. Die Tourismusgesellschaft sieht diese Entwicklung als Zeichen für zunehmende Gesundung der Wirtschaft auf der iberischen Halbinsel.

Schon Ende Mai hatte das US-Außenministerium eine Reisewarnung an amerikanische Bürger für europäische Großveranstaltungen in diesem Sommer herausgegeben. Die Behörde rät zu „erhöhter Wachsamkeit“ in Bussen und Bahnen. Nach den aktuellen Gewalttaten fordert nun die Berliner Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft mehr Sicherheitspersonal und sichtbare Maßnahmen.

Zuerst aber sollte man keine Panikmache verbreiten und seinen Alltag nicht von Angst völlig besetzen lassen.

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