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Festnahme in Leipzig: Hier fasste die Polizei Jaber Albakr

© dpa/Hendrik Schmidt

Update

Terroralarm in Chemnitz: Festgenommener Syrer plante offenbar Anschlag auf Berliner Flughafen

Der in Leipzig gefasste Jaber Albakr bereitete wohl einen Anschlag auf einen Berliner Flughafen vor. Das bestätigte Verfassungsschutzchef Maaßen.

Von Frank Jansen

Der in Leipzig festgenommene Jaber Albakr bereitete offenbar einen Sprengstoffanschlag auf einen der Berliner Flughäfen vor. Unklar sei bislang jedoch, ob der Syrer den Flughafen Tegel oder den im brandenburgischen Schönefeld im Blick hatte, heißt es in Sicherheitskreisen.

Verfassungschutzchef Hans-Georg Maaßen sagte der ARD: „Wir hatten Hinweise – nachrichtendienstliche Hinweise –, dass er zunächst einmal Züge in Deutschland angreifen wollte. Zuletzt konkretisierte sich dies mit Blick auf Flughäfen in Berlin.“ Weiter sagte Maaßen: „Wir haben (...) festgestellt, dass er am folgenden Tag in einem Ein-Euro-Shop dann Heißkleber kaufte. Und unverzüglich haben wir dann alle Maßnahmen in Bewegung gesetzt, damit ein Zugriff erfolgte, weil wir davon ausgingen: Dies kann im Grunde genommen die letzte Chemikalie sein, die für ihn notwendig war, um eine Bombe herzustellen.“ Wahrscheinlich sei Albakr im Auftrag der Terrormiliz IS aktiv geworden. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler hatte Albakr Kontakte zum IS, sagte auch der Leiter des Landeskriminalamts Sachsen, Jörg Michaelis, am Montag auf einer Pressekonferenz in Dresden. die Vorgehensweise und das Verhalten des Verdächtigen sprächen für einen "IS-Kontext".

Die Polizei hatte am Sonntag, da war Albakr noch flüchtig, die Sicherheitsmaßnahmen in Tegel und Schönefeld verstärkt. In Tegel holte die Bundespolizei am Sonntagmorgen aus einer Eurowings-Maschine einen Mann heraus, den ein weiterer Passagier für den gesuchten Syrer hielt. Der Verdacht bestätigte sich jedoch nicht, der Mann mit dem südländischen Aussehen ist Bosnier und hat mit Terrorismus nichts zu tun.

Berlin ist schon lange im Visier der islamistischen Terrorszene. Im Februar hob die Polizei in der Stadt sowie in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen eine algerische Gruppe aus, die einen Anschlag auf den Checkpoint Charlie geplant haben soll. Anführer war ein Algerier, der mit seiner Frau als Flüchtling in einer Unterkunft im sauerländischen Attendorn lebte. Das Paar wurde nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden von der Terrormiliz IS gesteuert.

Jaber Albakr wurde in der Nacht zum Montag festgenommen.

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Die Polizei teilte mit, sie habe in den frühen Morgenstunden den Hinweis bekommen, dass Landsleute den Tatverdächtigen in einer Wohnung in Leipzig festhalten. Die Einsatzkräfte der Leipziger Polizei hätten sich dann zum angegebenen Ort begeben und Jaber Akbakr festgenommen. "Wir machen ganz bewusst keine weiteren Angaben zu den näheren Umständen der Festnahme, da wir keine Gefährdung für die Hinweisgeber provozieren wollen" schrieb die Polizei.

Laut "Spiegel" wurde Jaber Albakr um 0.42 Uhr in der Wohnung eines Landmanns im Leipziger Stadtteil Paunsdorf festgenommen. Den soll der Flüchtige demnach am Leipziger Hauptbahnhof angesprochen und um eine Übernachtungsmöglichkeit gebeten haben. Der Gefragte lud den 22-Jährigen dann dem Bericht zufolge zu sich nach Hause ein und informierte am Abend die Polizei, nachdem er von der Fahndung gehört hatte. Die Polizisten fanden Albakr gefesselt in der Wohnung.

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Bundesweit hatte die Polizei mit Hochdruck nach dem Verdächtigen gesucht. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.

Die Polizei hatte am Samstag in einer Wohnung in Chemnitz Sprengstoff gefunden und geht davon aus, dass der junge Mann einen „islamistisch motivierten Anschlag“ begehen wollte - allerdings war der als Flüchtling nach Deutschland gekommenen Mann vor dem Zugriff entkommen. Die Beamten gaben in dem Plattenbau-Viertel einen Warnschuss ab und sahen ihn auch, konnten ihn aber nicht fassen. Das Landeskriminalamt wies Vorwürfe zurück, es sei eine Panne passiert.

In dem noch nicht geräumten Haus habe man zu Recht Sprengstoff vermutet, sagte ein LKA-Sprecher. „In so einer Situation können wir nicht ins Risiko gehen.“ Bei der anschließenden Erstürmung einer Wohnung, in der sich der 22-jährige Jaber Albakr aufgehalten hatte, waren mehrere Hundert Gramm eines hochexplosiven Sprengstoffs gefunden worden. In Chemnitz in Gewahrsam genommen und befragt wurde am Sonntag ein weiterer Mann, der Kontakt zu dem gesuchten Syrer gehabt haben soll, wie die Polizei zuvor mitteilte. Das Spezialeinsatzkommando hatte auch hier die Tür aufgesprengt.

Nach Informationen von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR fanden sich in der Chemnitzer Wohnung etwa 500 Gramm bereits gemischter Sprengstoff und etwa ein weiteres Kilo Chemikalien, die zum Bombenbau geeignet sind. Außerdem stellte die Polizei Zünder sicher und Teile, die nach erster Bewertung zur Herstellung von Rohrbomben gedient haben könnten.

Die Berliner Polizei gratuliert zu der Festnahme. (mit dpa)

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