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Terrorbekämpfung: Fing Geheimdienst Fax zu CIA-Gefangenenlagern ab?

Ein angeblich vom Schweizer Geheimdienst abgefangenes Fax beweist nach einem Bericht einer Schweizer Zeitung die Existenz geheimer CIA-Gefängnisse in Europa. In dem Fax werden Orte und die Anzahl von Inhaftierten genannt.

Zürich - Nach Angaben des Blattes «SonntagsBlick» wurde das über Satellit zwischen dem ägyptischen Außenminister Ahmed Abul Gheit und der ägyptischen Botschaft in London versandte Fax am 15. November vergangenen Jahres in der Abhörzentrale des Schweizer Verteidigungsministeriums bei Bern abgefangen. Eine offizielle Reaktion der Schweizer Regierung zu dem Bericht gab es am Sonntag nicht. Die Zeitung druckt eine Kopie des Faxes ab, seine Echtheit ist damit aber nicht bewiesen.

Ein Sprecher des Verteidgungsministeriums erklärte der Zeitung lediglich, es werde untersucht, wie das Papier an die Zeitung und damit an die Öffentlichkeit gelangen konnte.

Nach dem Bericht heißt es in dem Fax unter anderem, die Botschaft habe «aus eigenen Quellen erfahren, dass tatsächlich 23 irakische und afghanische Bürger auf dem Stützpunkt Mihail Kogalniceanu in der Nähe der (rumänischen) Stadt Constanza am Schwarzen Meer verhört wurden». Ähnliche Verhörzentren gebe es in der Ukraine, im Kosovo, in Mazedonien und Bulgarien. Die Existenz solcher Gefängnisse ist bisher von den Amerikanern nicht zugegeben worden.

Manfred Nowak, Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen über die Folter und Wiener Rechtsprofessor sagte der Zeitung, das Fax sei «ein weiteres wichtiges Indiz dafür, dass die bisherigen Vorwürfe nicht einfach aus der Luft gegriffen» seien. Der Sonderermittler des Europarates in der CIA-Affäre und Schweizer Parlamentarierer Dick Marty erklärte, wenn das Fax echt sei, wäre es «ein zusätzliches Indiz für etwas, das wir schon vermutet haben». (tso/dpa)

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