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Die Terrorgruppe Khorasan war nach den Worten von General William Mayville vom US-Generalstab "in der letzten Vorbereitungsphase" für Anschläge gegen westliche Ziele.

© imago/Xinhua

Al-Qaida-Veteranen: Terrorgruppe Khorasan im Fadenkreuz des US-Militärs

Sie sollen Anschläge in Europa und den USA geplant haben - nun haben die Amerikaner mit Luftangriffen in Syrien zum vielleicht entscheidenden Schlag gegen die Terrorgruppe Khorasan ausgeholt.

Die mit dem Terrornetzwerk Al Qaida verbundene Extremistengruppe Khorasan hat nach US-Angaben "größere Angriffe" auf Ziele in Europa und den Vereinigten Staaten geplant. Die Islamisten-Gruppierung sei "in der letzten Vorbereitungsphase" für Anschläge gegen "westliche Ziele und möglicherweise auf amerikanischem Boden" gewesen, erklärte General William Mayville vom US-Generalstab am Dienstag. Khorasan sei kurz vor der Ausführung solcher Angriffe in Europa oder den USA gewesen. Der Direktor des Nationalen Geheimdienstes in den USA, James R. Clapper, hatte vergangenes Wochenende gewarnt, die Miliz könne für die Vereinigten Staaten ebenso gefährlich werden wie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Nach Angaben von US-Justizminister Eric Holder beobachtet der US-Geheimdienst Khorasan seit etwa zwei Jahren. Die Aktivitäten der Gruppierung seien auch Ursache für die Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen in Europa und in Nahost für Flüge in die USA im Juli gewesen, sagte Holder Yahoo News. Die Angriffe mit Tomahawk-Marschflugkörpern am Dienstag auf Ziele in Syrien richteten sich laut General Mayville mehrheitlich gegen Khorasan-Stellungen.

Khorasan ist ein Ableger der Al-Nusra-Front in Syrien. Al Nusra wiederum ist der Al-Qaida-Ableger in dem Bürgerkriegsland. Die Gruppe Khorasan setzt sich nach Geheimdienstangaben aus Al-Qaida-Mitgliedern aus
dem Nahen Osten, Nordafrika und Südasien zusammen. Die am Dienstag gestarteten Angriffe der US-geführten Koalition gegen Dschihadistenmilizen in Syrien galten vor allem der Organisation Islamischer Staat (IS), acht Luftangriffe wurden laut Pentagon dabei auch gegen die besonders radikalen Khorasan-Kämpfer geflogen.
Der Nahost-Experte Günter Meyer hält Chorasan für den derzeit gefährlichsten Gegner für die USA. Die Gruppe verfolge die Zielsetzung Al Qaidas, vor allem die "ungläubigen Staaten im Westen" mit spektakulären Aktionen anzugreifen, sagte der Leiter des Mainzer Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. Im Unterschied zu Khorasan versuche der IS eher, Ziele in der Nähe zu erreichen und seinen Herrschaftsbereich in der Region auszuweiten. Khorasan-Anführer soll der der 33-jährige Kuwaiter Muschin al Fadli sein, der als Al-Qaida-Chef in Syrien und als früherer enger Vertrauter des von US-Spezialeinheiten getöteten A-Qaida-Führers Osama bin Laden gelte. AFP/dpa

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