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Terrorismus: 34 Tote bei Anschlägen im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet

Traurige Bilanz des Wochenendes: In Afghanistan und Pakistan wurden mehr als 30 Menschen Opfer von Attentätern. Unter den Toten sind neben vier Kindern auch zwei kanadische Soldaten der Isaf-Truppe.

Der Anschlag im Nordwesten Pakistans ereignete sich nach Polizeiangaben während einer Nachwahl zur Besetzung frei gewordener Parlamentssitze. Eine Autobombe zerstörte die als Wahllokal genutzte Schule in Bunir im Swat-Tal vollständig. Die Polizei sprach von einem Selbstmordanschlag. Auch benachbarte Gebäude seien schwer beschädigt worden.

Der Wahlgang wurde nach dem Anschlag abgesagt. Das Swat-Tal hat sich in den vergangenen Monaten zu einer Hochburg islamistischer Aufständischer mit Verbindungen zu den Taliban entwickelt. Sie starteten in der Region eine Offensive, um die Einführung der Scharia, des islamischen Rechts, durchzusetzen. Taliban-Anhänger töteten dort am Sonntag zudem drei Männer in der Grenzregion, die sie für Spione der USA hielten. Die pakistanische Armee hatte im August eine Großoffensive in der Grenzregion im Westen des Landes gestartet.

Zwei kanadische Soldaten bei Attentat getötet

Bei einem Selbstmordanschlag im Osten Afghanistans nahe der Grenze zu Pakistan kamen sieben Menschen ums Leben. Der Attentäter hatte ein mit Sprengstoff beladenes Auto in der Provinz Chost in die Luft gesprengt, als die Polizei das Feuer auf ihn eröffnete, um ihn an der Weiterfahrt zu einem Gebäude der Bezirksverwaltung zu hindern. Unter den Opfern waren laut Polizei auch vier Kinder aus einer benachbarten Schule, über 50 Menschen musste im Krankenhaus behandelt werden. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand, der Gouverneur machte jedoch die Taliban dafür verantwortlich.

Im Süden Afghanistans wurden vier Menschen, darunter zwei kanadische Soldaten der Nato-Truppe Isaf, bei einem Anschlag getötet. Bei dem am Samstag etwa 25 Kilometer westlich der Stadt Kandahar verübten Attentat seien außer den beiden Kanadiern ein afghanischer Polizist und ein Dolmetscher ums Leben gekommen, sagte am Sonntag ein Sprecher der kanadischen Armee. Vier weitere kanadische Soldaten und ein afghanischer Dolmetscher wurden demnach verletzt. Bei einer weiteren Explosion vor einem Musikgeschäft in der südafghanischen Stadt Tirin Kot starb am Sonntag ein weiterer Mensch.

In der Hauptstadt Kabul wurden bei einem Raketenangriff drei Frauen getötet. Die Rakete war in einem Haus in der Nähe der städtischen Polizeischule eingeschlagen. Drei weitere Menschen wurden verletzt. In einem anderen Stadtteil schlug eine weitere Rakete ein, die aber keinen Schaden angrichtete. Es war zunächst unklar, ob die radikalislamischen Taliban oder eine andere Gruppe hinter den Angriffen steckte. (sba/AFP)

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