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Terrorismus: Afghanischer Gouverneur bei Anschlag getötet

"Feinde Afghanistans" nennt die afghanische Regierung die radikalislamischen Taliban. Sie stehen vermutlich hinter dem ersten Mordanschlag seit zwei Jahren auf einen Gouverneur des krisengeschüttelten Landes.

Der Gouverneur der ostafghanischen Provinz Logar ist bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen. Bei dem Anschlag auf das Auto von Gouverneur Abdullah Wardak seien auch dessen Fahrer sowie zwei Leibwächter in den Tod gerissen worden, sagte der die Ermittlungen leitende General Alischa Paktiawal am Samstag. Den Angaben zufolge ereignete sich der Vorfall nahe Paghman, etwa 20 Kilometer westlich der Hauptstadt Kabul. Ein britischer Soldat wurde nach Angaben des Verteidigungsministeriums in London am Freitag in der südlichen Unruheprovinz Helmand erschossen.    Das gepanzerte Auto des Gouverneurs sei durch die Explosion teilweise zerstört worden, sagte Paktiawal. Demnach wurde der Sprengsatz durch eine Fernzündung ausgelöst. Der Polizeichef der Provinz Logar, Ghulam Mustafa, teilte hingegen mit, der Wagen des Gouverneurs sei von einem Selbstmordattentäter in einem Auto angegriffen worden. Demnach befand sich Wardak auf dem Weg ins Parlament in der Hauptstadt Kabul. Ein Sprecher des Innenministeriums machte "Feinde Afghanistans" für den Anschlag verantwortlich. Mit diesem Ausdruck bezeichnet die afghanische Regierung üblicherweise Gruppen wie die radikalislamischen Taliban.

Vor zwei Jahren wurde der letzte Gouverneur getötet
 
Wardak gilt seit langem als Gegner der Taliban. Er ist der erste afghanische Provinzgouverneur seit zwei Jahren, der durch einen Anschlag getötet wurde. Im September 2006 hatten die Taliban den Gouverneur der östlich gelegenen Provinz Paktia, Hakim Taniwal, ermordet.
  
Nach Angaben des britischen Außenministeriums wurde am Freitag ein britischer Soldat in der umkämpften Provinz Helmand erschossen. Der Getötete habe sich mit seiner Einheit auf einer Routine-Patrouille befunden, als die Soldaten angegriffen worden seien, erklärte das Ministerium am Freitag. (mpr/AFP)

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