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Anschlag Neu Delhi

© dpa

Terrorismus: Mindestens 18 Tote bei Anschläge in Indien

Mindestens fünf Bomben detonierten innerhalb von 40 Minuten in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. 18 Menschen starben, mehrere Dutzend wurden verletzt. Zu den Anschlägen bekannte sich eine muslimische Terrorgruppe namens Indische Mudschaheddin. Zwei Verdächtige wurden bereits festgenommen.

Bei einer Bombenserie auf belebten Märkten in der indischen Hauptstadt Neu Delhi sind am Samstagabend nach offiziellen Angaben mindestens 18 Menschen getötet worden. Innenminister Shivraj Patil sagte, zahlreiche Menschen seien verletzt worden. Der Nachrichtensender NDTV berichtete von 30 Toten. Die Angaben über die Verletzten schwankten zwischen mindestens 70 und knapp 100.

Drei der fünf Bomben detonierten am Connaught-Platz im Stadtzentrum, wo auch ausländische Touristen einkaufen. Auf den Märkten erledigten am Samstagabend zahlreiche Menschen ihre Wochenendeinkäufe. Zahlreiche Märkte in der Hauptstadt wurden nach den Explosionen geschlossen. Zwei Bomben - eine in der Hochsicherheitszone am India Gate, einem Nationaldenkmal nahe dem Parlament, eine weitere in einem Kino - seien entschärft worden.

Zu den Anschlägen bekannte sich eine muslimische Terrorgruppe namens Indische Mudschaheddin. Der Nachrichtensender CNN-IBN meldete, zwei Verdächtige seien bereits nach den Anschlägen festgenommen worden. Ein Polizeisprecher sagte, man habe "entscheidende Hinweise und wir haben die Hoffnung, den Fall sehr bald zu lösen". 

Bekenner-Mail wenige Minuten vor den Anschlägen

Bis zu einer Bombenserie in der nordwestindischen Touristenmetropole Jaipur im Mai dieses Jahres waren die Indischen Mudschaheddin unbekannt. Zwei Monate später bekannte sich die Gruppe zu Anschlägen in der westindischen Stadt Ahmedabad - und nun auch zu der jüngsten Bombenserie in der Hauptstadt Neu Delhi.

Bereits wenige Minuten vor den Anschlägen gingen bei indischen Medien Bekenner-E-Mails ein. In der am Samstagabend versandten Mail hieß es unter der Betreffzeile "Nachricht des Todes": "Im Namen Allahs schlagen die Indischen Mudschaheddin ein weiteres Mal zurück."

Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass die Indischen Mudschaheddin eine Frontorganisation anderer verbotener muslimischer Terrorgruppen ist - etwa der verbotenen Islamischen Studentenbewegung Indiens (SIMI). SIMI wiederum werden Kontakte zur Terrororganisation Lashkar-e-Toiba ("Armee der Reinen"/LeT) nachgesagt, die nach indischer Überzeugung von Pakistan aus gefördert wird. LeT kämpft gegen die indische Herrschaft in Kaschmir, wurde in der Vergangenheit aber auch für zahlreiche Anschläge andernorts in Indien verantwortlich gemacht. (nis/dpa)

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