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Terrorismus: Mutmaßlicher türkischer Linksextremist angeklagt

Die Bundesanwaltschaft hat gegen einen türkischen mutmaßlichen Linksterroristen Anklage wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung erhoben. Ihm werden die Mitarbeit bei Brand- und Mordanschlägen vorgeworfen.

Karlsruhe - Wie die Behörde weiter mitteilte, wird dem 35-jährigen Angeklagten Levent Y. vorgeworfen, als Führungskader in der "Revolutionären Volksbefreiungsfront" (DHKP-C) zwischen 1997 und 1998 Brand- und Mordanschläge der Organisation mit geplant und vorbereitet zu haben. Der Angeklagte war im März 2006 aufgrund eines internationalen Haftbefehls in den Niederlanden festgenommen und an die Bundesrepublik überstellt worden.

Die DHKP-C gilt als gefährlichste der linksgerichteten Organisationen in der Türkei. Sie rekrutiert ihre Kämpfer aus den ärmsten Vierteln der Großstädte und lehnt alle demokratischen Institutionen ab. Als ihren Hauptgegner sieht die Gruppe den von ihr als "faschistisch" bezeichneten türkischen Staat. Die DHKP-C ging 1994 aus der Devrimci Sol (Revolutionäre Linke) hervor.

In Deutschland bestand die DHKP-C aus einer Zentrale, fünf Regionen und diesen nachgeordneten Gebieten. Innerhalb der DHKP-C-Führung bildete sich laut Bundesanwaltschaft dann 1995 eine terroristische Vereinigung, die Brandanschläge gegen türkische Einrichtungen, aber auch Gewalttaten gegen vermeintliche innere und äußere Parteifeinde zentral anordnete und lenkte. Die Organisation wurde 1998 vom Bundesinnenministerium verboten. Im Februar 1999 erklärte der Generalsekretär Dursan Karatas dann, dass die DHKP-C in Deutschland keine Gewalt mehr verüben werde. (tso/ddp)

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