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Politik: Tierschutz: Patent auf Tiere mit Menschenorganen "ein Skandal"

Begleitet von Protesten verhandelt das Europäische Patentamt in München seit Mittwochmorgen über den Einspruch gegen ein Patent auf Tiere mit menschlichen Organen. Gegen das Patent haben die Organisation "Kein Patent auf Leben", der Bundesverband der Menschen für Tierrechte und die Tierversuchsgegner Wien Einspruch eingelegt.

Begleitet von Protesten verhandelt das Europäische Patentamt in München seit Mittwochmorgen über den Einspruch gegen ein Patent auf Tiere mit menschlichen Organen. Gegen das Patent haben die Organisation "Kein Patent auf Leben", der Bundesverband der Menschen für Tierrechte und die Tierversuchsgegner Wien Einspruch eingelegt. Maskiert mit Mäuse-Köpfen protestierten Tierschützer vor dem Gebäude.

Das Patent EP 322240 war 1995 für die Leland Stanford Junior University (USA) erteilt worden. Es umfasst Säugetiere, bei denen das Immunsystem ausgeschaltet wurde. Auf diese Tiere wie Affen oder Mäuse sollen Teile von menschlichen Organen, Blut bildende Zellen und menschliche Gehirnabschnitte verpflanzt werden. Das Gewebe dafür soll Kindern oder Föten entnommen werden.

Nach Auffassung der Gegner, die am Mittwoch auch eine überdimensionale Maus-Figur mit menschlichem Ohr auf dem Rücken präsentierten, verstößt das Patent gegen die "guten Sitten" und das Verbot der Patentierung von Tierarten. Sie bezeichneten das Patent als einen "ethischen und juristischen Skandal". Tiere und Menschen würden zu "würdelosem biologischen Material" degradiert. Mit einer Entscheidung wurde noch für den Mittwoch abend gerechnet. Die Bundestagsabgeordneten müssen in den nächsten Monaten über die Umsetzung der EU-Richtlinie in deutsches Patentrecht entscheiden.

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