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Politik: Tierseuchen: Verdacht auf MKS vorerst nicht bestätigt

Der Verdacht auf Maul- und Klauenseuche auf einem nordrhein-westfälischen Bauernhof hat sich vorerst nicht bestätigt. Schnelltests der Bundesanstalt für Viruserkrankungen der Tiere in Tübingen haben ergeben, dass bei keiner der 60 genommenen Proben Antikörper vorhanden seien, sagte der Sprecher der Kreisverwaltung Kleve, Eduard Großkämper, am Freitagabend.

Der Verdacht auf Maul- und Klauenseuche auf einem nordrhein-westfälischen Bauernhof hat sich vorerst nicht bestätigt. Schnelltests der Bundesanstalt für Viruserkrankungen der Tiere in Tübingen haben ergeben, dass bei keiner der 60 genommenen Proben Antikörper vorhanden seien, sagte der Sprecher der Kreisverwaltung Kleve, Eduard Großkämper, am Freitagabend. "Damit haben wir eine etwa 90-prozentige Sicherheit, dass MKS nicht die Ursache für die Erkrankung der Tiere ist." Allerdings müsse noch eine abschließende Untersuchung abgewartet werden.

Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) rief die Bundesländer auf, sich für den Fall des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Deutschland auf Notimpfungen vorzubereiten. "Wir haben die Länder aufgefordert, die Impfdosen hochzusetzen", sagte die Ministerin am Freitag. Der strikte Schutz gegen den drohenden Ausbruch der Seuche müssten noch "über Monate hinweg" gelten, so lange diese in Europa grassiere. "Notimpfungen können sinnvoll sein, um nicht mittelalterliche Bilder wie in England zu zeigen, sondern mit den Tieren würdevoll umzugehen", sagte Künast. Die EU hatte angesichts der sich ausbreitenden Seuche die umstrittene Nichtimpfpolitik gelockert. Künast: "Die Kommission ändert sich in ihrer Einschätzung, es ist jetzt Bewegung drin." Ein Krisenplan von Bund und Ländern sieht Zum Thema Chronologie: Der jüngste Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Europa Notimpfungen nur nach Ausbruch der Seuche vor, wenn die Schlachthöfe die Keulung befallener Bestände nicht mehr bewältigen können. Die geimpften Tiere müssten trotzdem getötet werden. Flächendeckende Schutzimpfungen sind in der EU weiter untersagt. Angesichts der Forderungen aus den Ländern, die Impfpolitik zu überdenken, verwies Künast auf den von den Ländern gebilligten MKS-Krisenplan, der vorbeugende Massenimpfungen nicht vorsieht. Der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD) warf seiner Amtsnachfolgerin eine "Politik des Unterlassens" vor. Funke sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", wenn er das Ressort noch führen würde, hätte er "längst einen Antrag für eine flächendeckende Impfung der Tiere gestellt und diesen dann auch entschieden vertreten".

In den Niederlanden wurde am Freitag der elfte Fall von MKS bestätigt. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums handelt es sich um eine Rinderherde auf einem Bauernhof in Oene in der Provinz Gelderland. In der knapp 40 Kilometer entfernten Gemeinde Kootwijkerbroek verhinderten am Freitag wütende Bauern, dass mit der Notimpfung und der Tötung von 50 000 Tieren begonnen werden konnte.

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