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Todeskandidat: US-Justiz hebt Todesstrafe gegen Terry Williams auf

Kurz vor der geplanten Hinrichtung des US-Todeskandidaten Terry Williams hat eine Richterin das Todesurteil gegen ihn aufgehoben. Der Richterin liegen offenbar Informationen vor, die lange versteckt wurden - von der Staatsanwaltschaft.

Wie sein Anwalt Victor Abreu am Freitag der Nachrichtenagentur AFP sagte, ordnete die Richterin Teresa Sarmina im Bundesstaat Pennsylvania einen Termin zur Festsetzung seiner neuen Strafe an. Demnach lagen der Richterin Informationen vor, welche die Staatsanwaltschaft „28 Jahre lang versteckt“ gehalten hatte.

Williams, der in seiner Kindheit Opfer sexuellen Missbrauchs war, sollte eigentlich am Dienstag wegen des Mordes an zwei Männern hingerichtet werden, die er für seine Misshandlung verantwortlich machte. Erst vergangene Woche hatte die US-Justiz ungeachtet von Protesten der Europäischen Union und von mehr als 150 ehemaligen Staatsanwälten, Richtern, Rechtsprofessoren und früheren Geschworenen ein Gnadengesuch des 46-Jährigen abgelehnt.

Williams, der 24 Jahre im Todestrakt verbrachte, hatte den ersten Mord im Alter von 17 Jahren und den zweiten kurz nach seiner Volljährigkeit verübt. Als Minderjähriger wäre er von der Todesstrafe ausgenommen. Laut seinen Anwälten wussten die Geschworenen seinerzeit nichts vom direkten Zusammenhang zwischen den Taten und dem sexuellen Missbrauch. Auch die Witwe eines der beiden Opfer sprach sich gegen die Hinrichtung aus. (AFP)

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