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Politik: Tote und Verletzte bei Anschlägen im Norden der Provinz - mindestens drei Albaner getötet

Bei schweren Unruhen im Norden der südserbischen Provinz Kosovo sind mindestens drei Albaner erschossen worden. Die Friedenstruppe KFOR erklärte, 21 Menschen hätten Verletzungen erlitten, als es in der weitgehend geteilten Stadt Kosovska Mitrovica in der Nacht zum Freitag zu Ausschreitungen auf den Straßen kam.

Bei schweren Unruhen im Norden der südserbischen Provinz Kosovo sind mindestens drei Albaner erschossen worden. Die Friedenstruppe KFOR erklärte, 21 Menschen hätten Verletzungen erlitten, als es in der weitgehend geteilten Stadt Kosovska Mitrovica in der Nacht zum Freitag zu Ausschreitungen auf den Straßen kam. Sie folgten dem Panzerfaustanschlag auf einen mit Serben besetzen Bus südwestlich der Stadt. Die KFOR verhängte eine Ausgangssperre.

Die Zahl der Getöteten könne höher sein, befürchteten KFOR und die UN-Mission (Unmik). Im serbisch kontrollierten Norden der Stadt richtete sich die Gewalt auch gegen internationale Organisationen. So wurden sieben Autos der UN-Polizei in Brand gesteckt. Wagen des UN-Flüchtlingshilfswerkes und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wurden beschädigt.

Als Reaktion auf die Gewalt sei die Arbeit im Norden der Stadt ausgesetzt worden, sagte UNHCR-Sprecherin Paula Ghedini in Pristina. Internationale Mitarbeiter seien abgezogen worden. Sie erklärte, dass bisher noch etwa 4000 Albaner im Norden der Stadt gelebt hätten, von denen die meisten in der Nacht geflüchtet seien oder dies jetzt vorbereiten.

Nach Angaben der KFOR waren in der Stadt gegen 21 Uhr zunächst zwei Albaner in ihrer Wohnung erschossen worden. Eine halbe Stunde später sei ein Sprengsatz in ein serbisches Cafe geworfen worden. Gegen 22 Uhr sei im serbisch kontrollierten Norden der Stadt erneut eine albanische Frau erschossen worden. Kurz darauf detonierte eine Granate in einem serbischen Cafe.

Am frühen Freitagmorgen waren noch immer aufgebrachte Menschen auf den Straßen. Der KFOR-Sprecher sagte: "Die Lage ist aber wieder ruhig." Nach Angaben der Belgrader Agentur Beta, die sich auf KFOR- Quellen berief, blockierten starke Einheiten der KFOR und der UN-Polizei die Brücken zwischen dem serbisch kontrollierten nördlichen und dem von Albanern bewohnten südlichen Teil der Stadt.

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