Treffen von CDU und CSU: Wissen, was modern konservativ ist
Der Vertrauensverlust in die Union wegen der Flüchtlingspolitik ist kaum wieder wettzumachen. Helfen können nur neue Ideen. Ein Kommentar.
Sie tun in der Union, genauer: in den beiden Unionsparteien, so, als sei alles normal. Aber nichts ist so, wie es scheint. Unter der Oberfläche brodelt der Vulkan, und damit ist ausnahmsweise einmal nicht allein Horst Seehofer gemeint. Vielmehr sind es auch die Jüngeren in der CDU, denen der Mangel an Inhaltlichkeit an den Nerven zerrt. Dominanz der Beliebigkeit, so denken sie bis hinein ins Präsidium, wird den Sieg 2017 nicht bringen. Nicht einmal Stimmengewinne. Der Vertrauensverlust in die Steuerungsfähigkeit von Partei und Chefin durch die Flüchtlingspolitik ist so eklatant, dass ihn keiner eins zu eins wird wieder wettmachen können.
Multi-religiöser Konservatismus
Was da helfen könnte? Besser zu wissen, was modern konservativ ist. Und das könnte sein, wie es der Historiker Andreas Rödder jüngst beschrieben hat: „family mainstreaming“, Nachteilsausgleich nicht aufgrund des Geschlechts, sondern für Familien; soziale Digitalwirtschaft als Pendant zur sozialen Marktwirtschaft; Bildungspolitik, die nicht nur auf formale Chancen zielt; multi-religiöser Konservatismus. Am Freitag trifft sich die Union in Potsdam. Dann geht’s drum.
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