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Jürgen Trittin will als Spitzenkandidat der Grünen in den Wahlkampf gehen.

© dpa

Bundestagswahl 2013: Trittin will Grünen-Spitzenkandidat für Bundestagswahl werden

Seit Monaten schwelt der Streit über die Spitzenkandidatur der Grünen für die Bundestagswahl im kommenden Jahr. Jetzt wirft Jürgen Trittin seinen Hut in den Ring - gibt sich aber bescheiden.

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jürgen Trittin hat seine Bewerbung um die Spitzenkandidatur der Partei im kommenden Bundestagswahlkampf angemeldet. „Ich trete an und möchte einer der beiden Spitzenkandidaten von Bündnis90/Die Grünen sein“, sagte Trittin dem „Spiegel“. Eine Präferenz hinsichtlich der möglichen Mitbewerberinnen Renate Künast, Claudia Roth oder Katrin Göring-Eckardt wollte Trittin nicht nennen. „Mit allen Frauen, über deren Kandidatur bisher spekuliert wird, kann ich gut zusammenarbeiten“, sagte Trittin.

Grünen-Chef Cem Özdemir hatte kürzlich Fehler der Parteispitze beim Verfahren zur Nominierung der Spitzenkandidaten eingestanden. Die Personaldebatte raube der Partei „wertvolle Zeit und Energie, die wir für die Auseinandersetzung mit Schwarz-Gelb brauchen“, sagte Özdemir Ende Juli. Er wünsche sich „eine zügige Lösung“. Mögliche Bewerber müssten sich erklären, auf dem Länderrat am 2. September werde dann über eine Urabstimmung entschieden.

Trittin bekannte sich im „Spiegel“ zum Verfahren der Urwahl. Jede Kandidatin solle sich wie er „einem demokratischen Votum der Partei stellen“. Er schloss nicht aus, dabei zu scheitern. „Vielleicht will die Partei auch zwei Frauen an der Spitze“, sagte Trittin. „Ich bin als Mann nicht gesetzt.“

Die Grünen streiten seit Monaten über die Spitzenkandidatur. Geklärt war bislang nur, dass es zwei Bewerber geben soll, unter denen mindestens eine Frau sein muss. Eine Urwahl ist für den Fall vorgesehen, dass es mehr als zwei Bewerber für die beiden Spitzenpositionen gibt.

Ein Duo aus Trittin und Roth wird im realpolitischen Flügel der Partei kritisch gesehen, da beide dem linken Flügel zugerechnet werden. Der als „Realo“ geltende Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hatte kürzlich die Bundestagsvizepräsidentin Göring-Eckardt als Spitzenkandidatin ins Gespräch gebracht. Die ebenfalls dem Realo-Lager zugerechnete Fraktionschefin Künast gilt seit ihrer Niederlage bei der Berlin-Wahl innerparteilich als geschwächt. (AFP)

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