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Trotz Abrüstung: Russland testet Interkontinentalrakete

Mitten in den atomaren Abrüstungsverhandlungen mit den USA hat Russland am Donnerstag erneut eine Interkontinentalrakete vom Typ "Wojewoda" getestet.

Das 34 Meter lange und mit atomaren Mehrfachsprengköpfen bestückbare Geschoss mit einer Reichweite von 11.000 Kilometern schlug am Donnerstag auf einem Übungsziel auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka ein. Gestartet wurde die Rakete im Gebiet Orenburg an der kasachischen Grenze, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums nach Angaben der Agentur Interfax am Donnerstag mitteilte.

Russische Militärdiplomaten betonten, dass die USA vorab über den Test informiert worden seien. Damit halte sich Moskau auch nach Auslaufen des START-Vertrags über die Verringerung strategischer Offensivwaffen an Vereinbarungen, wonach sich die Seiten über Tests unterrichten. Kremlchef Dmitri Medwedew sagte am Donnerstag bei einem Interview im russischen Staatsfernsehen, dass ein Nachfolgeabkommen mit den USA für den am 5. Dezember abgelaufenen Vertrag kurz vor dem Abschluss stehe.

Der russische Präsident betonte zudem, dass Russland ungeachtet eines neuen Abrüstungsvertrags seine Atomstreitkräfte weiter entwickeln werde. Trotz der geplanten Reduzierung atomarer Sprengköpfe werde das Riesenreich nichts an seiner Verteidigungskraft einbüßen. Zugleich kündigte Medwedew an, dass die Militärreform Russlands in zehn Jahren abgeschlossen werden solle. In Russland waren zuletzt mehrere Tests mit der neuen Interkontinentalrakete „Bulawa“ gescheitert. Deshalb soll die bereits seit 21 Jahren eingesetzte „Wojewoda“ nun länger im Dienst bleiben. (jg/dpa)

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