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Tschechien-Reise: Papst: Europa ist ein Zuhause

Papst Benedikt XVI. fordert auf einer Reise nach Tschechien angesichts des 20. Jahrestags der politischen Wende in Mittel- und Osteuropa eine geistige Erneuerung des Kontinents.

Auf seiner Tschechien-Reise würdigte der Papst am Wochenende den Fall der Berliner Mauer als einen „Wendepunkt in der Weltgeschichte“. Allerdings dürften die Folgen von 40 Jahren Unterdrückung nicht unterschätzt werden. Der Papst rief die überwiegend konfessionslosen Tschechen zu einer Wiederentdeckung ihrer christlichen Tradition auf. Zu einem Freiluftgottesdienst mit Benedikt XVI. kamen am Sonntag in Brno (Brünn) rund 120.000 Menschen.

Der Papst ging in gleich mehreren Reden auf die Befreiung der Staaten Mittel- und Osteuropas von den „Unterdrückungsregimen“ ein. „Zwei Jahrzehnte nach den tiefgreifenden politischen Veränderungen, die über diesen Kontinent hinwegfegten, geht der Heilungs- und Wiederaufbauprozess nun im größeren Zusammenhang der europäischen Einigung und einer zunehmend globalisierten Welt weiter“, sagte das Kirchenoberhaupt am Samstagabend vor 1000 Repräsentanten von Politik und Gesellschaft in der Prager Burg. Der Papst sagte, dass Europa mehr sei als ein Kontinent: „Es ist ein Zuhause! Und die Freiheit findet ihren tiefsten Sinn in einer geistigen Heimat.“

Staatspräsident Vaclav Klaus bezeichnete es als wichtiges Zeichen, dass Benedikt XVI. gerade jetzt „in das Herz der mitteleuropäischen Region“ reise, da an den Fall des kommunistischen Regimes vor 20 Jahren erinnert werde. Er teile die Sorgen des Papstes angesichts des Verfalls der traditionellen Werte der Zivilisation. „Aus der Geschichte zu lernen, ist für unsere Gesellschaft eine Pflicht“, betonte Klaus. Dazu leiste der Papst einen außerordentlichen Beitrag. (ddp)

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