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Öcalan

© dpa

Türkei: Kurdenkonflikt eskaliert erneut

Nach Berichten über die Misshandlung des ehemaligen Chefs der Kurdischen Arbeiterpartei, Abdullah Öcalan, in einem türkischen Gefängnis kam es in mehreren Städten zu Ausschreitungen der kurdischen Bevölkerung.

In der Türkei wachsen nach Berichten über eine Misshandlung des inhaftierten Chefs der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, die Spannungen. Nach gewaltsamen Protesten in mehreren Städten im Osten und Südosten des Landes kam es in Ceyhan und Dogubeyazit am Mittwoch zu Zusammenstößen zwischen Öcalan-Anhängern und der Polizei. Fünf Polizisten wurden verletzt, mindestens 35 Demonstranten festgenommen, wie türkische Medien berichteten.

Die türkische Regierung bestreitet die Vorwürfe

Unterdessen nahmen die Behörden Ermittlungen gegen Ahmet Türk auf, einen Parlamentsabgeordneten der prokurdischen Partei DTP. Er hatte der Türkei am Vortag einen politischen und kulturellen Völkermord an der kurdischen Bevölkerung vorgeworfen, der erst den Aufstieg der PKK möglich gemacht habe.

Türkische Regierungsstellen haben Vorwürfe einer Misshandlung von Öcalan bestritten. Öcalan wird auf der Gefängnis-Insel Imrali im Marmara-Meer festgehalten. Der Europarat hatte im März nach einem Besuch von Experten gefordert, ihm nach neun Jahren in Isolationshaft so schnell wie möglich menschliche Kontakte zu erlauben. Andernfalls drohe die Gefahr, dass sich sein angeschlagener Geisteszustand noch weiter verschlechtere, hieß es in einem Bericht des Anti-Folter-Komitees der Staatenorganisation. (ah/dpa)

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