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Türkei: Steht Einmarsch in den Irak bevor?

Die Opposition in der Türkei hat die Regierung aufgefordert, eine Militärintervention im Nachbarland Irak vorzubereiten. Die Türkei befürchtet ein Auseinanderbrechen des Iraks und die Entstehung eines Kurdenstaates.

Ankara - Das Parlament in Ankara müsse zu einer Dringlichkeitssitzung zusammentreten, um schon jetzt die Erlaubnis für einen möglichen Truppeneinmarsch zu beschließen, verlangte Oppositionschef Deniz Baykal nach Zeitungsberichten. Die Regierung könne dabei auf die Unterstützung der Opposition zählen. Für eine Truppenentsendung ins Ausland ist in der Türkei die Zustimmung des Parlaments nötig. Eine Antwort der Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan auf Baykals Forderung lag zunächst nicht vor.

Angesichts der Kämpfe im Irak befürchtet die Türkei ein Auseinanderbrechen des Nachbarlands und die Entstehung eines eigenen Kurdenstaates im Norden des Nachbarlandes. Ankara wirft den irakischen Kurden vor, mit der gezielten Ansiedlung von Kurden in der ölreichen Stadt Kirkuk eine Eingliederung des von verschiedenen Volksgruppen bewohnten Gebiets in den kurdischen Machtbereich vorzubereiten.

Erdogan hatte sich in der vergangenen Woche sehr kritisch über die US-Politik im Irak geäußert und betont, die Türkei behalte sich vor, dort einzugreifen. Vor vier Jahren hatte die Türkei die Stationierung von US-Soldaten für den Angriff auf die Regierung von Saddam Hussein abgelehnt; die USA sprachen Ankara daraufhin das Recht ab, im Irak mitzureden. (tso/AFP)

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