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Überblick: Irans Konflikt mit dem Westen

Die wichtigsten Streitpunkte im Überblick: Die Atompolitik, das Verhältnis zu Israel und die Terrorismus-Gefahr.

ATOMPROGRAMM

Spätestens seit im Jahr 2002 bekannt wurde, dass der Iran einige Atomanlagen betreibt, die der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) nicht angezeigt wurden, steht das Land im Verdacht, die Entwicklung von Atomwaffen anzustreben. Die iranische Führung weist das zurück. Das Atomprogramm diene allein dazu, die Energieversorgung des Landes zu ergänzen. Solche Bemühungen zur Kernkraftnutzung reichen bis in die 60er Jahre zurück. Sie wurden durch politische Umbrüche mehrmals unterbrochen. Am 21. August 2010 wurde das Kernkraftwerk Buschehr offiziell von der iranischen Führung eröffnet. Seit Jahren belegen die UN, die USA und andere westliche Staaten den Iran wegen seines Atomprogramms mit Sanktionen. Sie wurden jüngst wieder verschärft, nachdem die IAEO vor drei Wochen neue Erkenntnisse über die Entwicklung einer iranischen Atombombe veröffentlicht hatte. Teheran wurde aufgefordert, bis zum März 2012 alle offenen Fragen zu beantworten.

VERHÄLTNIS ZU ISRAEL

Vom Atomprogramm am stärksten bedroht fühlt sich Israel. Das Verhältnis zwischen beiden Staaten war bis zur Islamischen Revolution 1979 im Iran freundschaftlich. Seither jedoch gilt Teheran zunächst vor allem wegen des Nahostkonflikts, später zunehmend wegen der iranischen Atompolitik als „größter Feind Israels“. Dem Iran wird vorgeworfen, radikal-islamische Terrorgruppen wie die Hisbollah, die Hamas und den Islamischen Dschihad zu unterstützen. Der Iran seinerseits, der die USA als „großen Satan“ bezeichnet, spricht von Israel als dem „kleinen Satan“. Präsident Ahmadinedschad betrachtet Israel als „Zionistisches Besatzerregime“. Weil sich in jüngster Zeit gegenseitige Drohungen wieder verschärften, fürchten selbst die USA einen militärischen Alleingang Israels, der ein unkalkulierbares Risiko für die gesamte Region bedeuten würde.

TERRORISTISCHE BEDROHUNG

Im Fall eines militärischen Angriffs auf den Iran wird in westlichen Sicherheitskreisen nicht nur mit einem umgehenden Vergeltungsschlag auf Israel, sondern auch mit terroristischen Akten auf amerikanische oder israelische Einrichtungen in westlichen Staaten gerechnet. Die jüngsten Erkenntnisse der Generalbundesanwaltschaft erhärten diese Vermutung. Die „Bild“-Zeitung berichtete unter Berufung auf BKA-Experten, Teheran wolle im Fall eines US-Angriffs auf Teheran Militärflugplätze der USA in Deutschland attackieren, um Nachschub und Logistik der Armee zu stören. In den USA selbst hatten Mitte Oktober mysteriöse Pläne eines Attentats auf den saudischen Botschafter, für die der Iran verantwortlich gemacht wurde, Furcht vor neuen Terroranschlägen ausgelöst. Tsp

Tsp

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