zum Hauptinhalt

Politik: Umfrage: Führungskräfte wünschen sich Merkel

Geht es nach Deutschlands Führungskräften in Wirtschaft, Politik und Verwaltung, heißt die neue Bundeskanzlerin Angela Merkel. Weitere Wünsche der Elite: radikale Reformen und tiefe Einschnitte bei den Sozialsystemen. (19.07.2005, 14:43 Uhr)

Berlin - Dies ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach, das im Auftrag des Wirtschaftsmagazins «Capital» 509 repräsentativ ausgewählte Führungskräfte befragte. Demnach wünscht sich die Elite Angela Merkel (CDU) als Bundeskanzlerin und erwartet von ihr radikale Reformen. Dazu gehören für rund zwei Drittel der Befragten tiefe Einschnitte im Sozialbereich, sagte die Institutsleiterin Renate Köcher am Dienstag in Berlin. Die Mehrheit der Befragten rechne mit Massenprotesten gegen die neue Politik. Allensbach befragte im Auftrag des Wirtschaftsmagazins «Capital» 509 repräsentativ ausgewählte Führungskräfte.

Auf Merkel liegen laut der Umfrage große Hoffnungen. «Ich würde mich etwas fürchten, wenn ich davor stünde, Kanzlerin zu werden», sagte Köcher. So erwarten die meisten Befragten nicht nur ein einfacheres Steuersystem sowie weniger Arbeitslose und Staatsschulden, sondern auch bessere Forschungsbedingungen sowie Reformen bei Rente, Pflege und Gesundheit. Nur gut jeder Dritte hält die Union jedoch für gut vorbereitet.

Die große Mehrheit der Befragten - 92 Prozent - begrüßt die Entscheidung für vorgezogene Neuwahlen. Rund zwei Drittel meinen allerdings, Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) kapituliere mit dem Vorstoß vor den Problemen. 81 Prozent sehen den Regierungschef vor dem Ende seiner politischen Laufbahn. Noch vor einem Dreivierteljahr hatte ihm ein ähnlich großer Prozentsatz ein Comeback in der Wählergunst zugetraut.

Mehr als 90 Prozent der Befragten rechnet damit, dass die Union nach einem Wahlsieg die Mehrwertsteuer erhöht. Sinken im Gegenzug die Sozialabgaben, sind drei Viertel der befragten Wirtschaftsführer für die Erhöhung, fließt das Geld in die öffentlichen Haushalte, stimmen 62 Prozent zu.

Unter den 509 Befragten waren 362 Spitzenkräfte aus der Wirtschaft, 105 Spitzenpolitiker und die Leiter von 20 Bundesbehörden. Sie wurden telefonisch vom 28. Juni bis 12. Juli 2005 befragt. (tso)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false