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Politik: Umstrittener U-Boot-Verkauf an Israel

Experten: Deutsche Schiffe könnten mit Atomwaffen nachgerüstet werden – Berlin dementiert das

Berlin - Ein im Juli besiegelter U-Boot- Verkauf Deutschlands an Israel hat neue Brisanz bekommen. Nach einem Bericht der israelischen Presse, der sich auf die US-Fachzeitschrift „Jane’s Defense Weekly“ stützt, können die zwei U-Boote vom Typ Dolphin Atomwaffen transportieren. Sie können demnach zudem länger als andere U-Boote unter Wasser bleiben und sollen die israelische Marine gegen eine mögliche Bedrohung durch den Iran wappnen. Die Bundesregierung bestätigt zwar das Geschäft, erklärt aber, die Boote seien nicht für den Einsatz von Atomwaffen ausgerüstet.

Israel besitzt bereits drei U-Boote vom Typ Dolphin. Die zwei neuen U-Boote sind allerdings technisch weiterentwickelt worden und damit militärisch deutlich interessanter für die israelische Armee. Sie werden mit einem neuartigen Brennstoffzellenantrieb betrieben. Dieser ist weltweit noch einmalig und macht die Boote von der Außenluft unabhängig. Sie können damit um ein Vielfaches weiter fahren und länger tauchen als herkömmliche U-Boote. Die Reichweite beträgt 4500 Kilometer. Auch sind die neuen Dolphins schwerer zu entdecken.

Zu den Waffen an Bord gehören sechs Torpedorohre mit dem Standarddurchmesser 533 Millimeter. Außerdem gibt es vier Torpedorohre mit einem größeren Durchmesser von 650 Millimeter. Aus diesen könnte Israel nach Einschätzung von Friedensgruppen wie der Berliner Informationsstelle für transatlantische Sicherheit (Bits) auch atomare Marschflugkörper russischer Bauart abschießen.

Das Bundesverteidigungsministerium bestreitet, dass die U-Boote zum Abschuss von Atombomben geeignet sind. An der Finanzierung der von den Howaldtswerken in Kiel entwickelten und mit den Nordseewerken in Emden gebauten U-Boote sind auch die Steuerzahler beteiligt. Von den Gesamtkosten in Höhe von etwa einer Milliarde Euro trägt Deutschland ein Drittel bis zu einem Höchstbetrag von 333 Millionen Euro. Grund hierfür ist der Beitrag Deutschlands zur Existenzsicherung Israels. AFP

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