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Umweltkonferenz: Chirac fordert "Revolution"

Frankreichs Staatschef Jacques Chirac hat mit Blick auf den jüngsten Weltklimabericht eine "Revolution" zur Rettung der Erde gefordert.

Paris - Angesichts des Umwelt-"Notstandes" dränge die Zeit für "die Revolution der Gewissen, die Revolution der Wirtschaft, die Revolution des politischen Handelns", sagte Chirac zum Auftakt einer internationalen Umweltkonferenz. "Der Tag naht, an dem die Klimaveränderung sich jeglicher Kontrolle entziehen wird - wir stehen an der Schwelle zum Unumkehrbaren."

Chirac bekräftigte seine Forderung, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) zu einer eigenständigen UN-Umweltorganisation (Uneo) auszubauen und aufzuwerten. Diese Uneo solle durch einen politischen Auftrag gestärkt zum "weltweiten Umwelt-Gewissen" werden und ein geschlosseneres Vorgehen der Staatengemeinschaft ermöglichen. "Auch in diesem Bereich führt Unilateralismus in eine Sackgasse", sagte das französische Staatsoberhaupt. Die von ihm einberufene Konferenz solle zur Bildung einer "Pioniergruppe" führen, welche die Uneo voranbringen und noch zögernde Länder überzeugen wollten. Große Produzenten von Treibhausgasen wie China und die USA, aber auch Brasilien und Indien sind gegen den Plan.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) sprach sich für Chiracs Plan aus. Angesichts der Dimension der Probleme "brauchen wir auch im Umweltbereich international schlagkräftige und effektive Strukturen", erklärte Gabriel, der an der Pariser Konferenz teilnahm. Die EU setze sich deshalb dafür ein, die Schlagkraft des Unep zu stärken und es zu einer starken UN-Umweltorganisation aufzuwerten. (tso/AFP)

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