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Politik: UN-Hilfskoordinator für Irak tritt zurück

Der UN-Hilfskoordinator im Irak, der Deutsche Hans von Sponeck, gibt seinen Posten aus Protest gegen die seiner Ansicht nach verfehlte Sanktionspolitik der Vereinten Nationen auf. Wie ein UN-Sprecher in Bagdad bekannt gab, hat er UN-Generalsekretär Kofi Annan um seine Ablösung zum 31.

Der UN-Hilfskoordinator im Irak, der Deutsche Hans von Sponeck, gibt seinen Posten aus Protest gegen die seiner Ansicht nach verfehlte Sanktionspolitik der Vereinten Nationen auf. Wie ein UN-Sprecher in Bagdad bekannt gab, hat er UN-Generalsekretär Kofi Annan um seine Ablösung zum 31. März gebeten. "Der Hauptgrund für mein Weggehen ist, dass ich mit der Irak-Resolution vom 17. Dezember nicht zurechtkomme", sagte von Sponeck am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Resolution beinhalte keinen verbindlichen Zeitplan für die Aufhebung der seit mehr als neun Jahren andauernden Sanktionen gegen den Irak. "Ich sehe da kein Licht am Ende des Tunnels", sagte der UN-Koordinator. Es sei unverantwortlich, das irakische Volk weiter leiden zu lassen. Von Sponecks Vorgänger, der Ire Denis Halliday, hatte aus ähnlichen Gründen nach 13 Monaten das Handtuch geworfen.

Der deutsche Diplomat betonte, er gebe seinen Posten in Bagdad nicht auf, um die US-Regierung zu erfreuen, die im vergangenen Jahr seinen Rücktritt gefordert hatte. "Ich gehe nicht wegen des Drucks seitens der Engländer und Amerikaner", sagte er. Der oberste Repräsentant der UN im Irak hat sich mehrfach dafür ausgesprochen, die Frage der Aufhebung der Sanktionen von der Problematik der Waffeninspektionen zu trennen. Dies hatte ihm scharfe Kritik der USA und Großbritanniens eingetragen, die in den Sanktionen ein effektives Druckmittel gegen Iraks Staatschefs Saddam Hussein sehen. Von Sponeck war Ende 1998 nach Bagdad berufen worden.

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