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Brammertz

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UN-Kriegsverbrechertribunal: Serbien soll Mladic und Karadzic ausliefern

Serge Brammertz ist der neue Chefankläger des UN-Kriegsverbrechertribunals. Er will die Auslieferung der zwei meistgesuchten Kriegsverbrecher vom Balkan, Radovan Karadzic und Ratko Mladic im Dialog mit Belgrad erreichen. Sein politisches Gewicht bleibt bisher aber unklar.

Auch der Nachfolger der langjährigen Chef-Anklägerin des Haager Kriegsverbrecher-Tribunals für Ex-Jugoslawien, Carla Del Ponte, setzt auf eine Festnahme der meistgesuchten Kriegsverbrecher vom Balkan, Radovan Karadzic und Ratko Mladic. "Ich möchte die offenen Fälle gemeinsam mit den serbischen Justizbehörden und mit Unterstützung der Politik lösen", sagte der Belgier Serge Brammertz der "Süddeutschen Zeitung".

Für den Fall, dass der bosnische Serbenführer Karadzic und sein Militärführer Mladic über das ursprünglich gesetzte Zieldatum 2010 zum Abschluss der Verfahren noch immer auf  freiem Fuß seien, werde der UN-Sicherheitsrat "eine Lösung finden", sagte Brammertz.

Karadzic und Mladic leben ungestört in ihrer Heimat

"Jetzt ist der Moment, konstruktiv zusammenzuarbeiten", sagte Brammertz, als er auf die neue Regierung in Belgrad angesprochen wurde. "Die neue Regierung kann sich jetzt beweisen." Er gehe davon aus, dass Karadzic und Mladic weiterhin "auf dem Balkan" lebten und von Kräften unterstützt würden, die ihnen auch im Bosnien-Krieg (1992-95) schon behilflich gewesen seien.

Die Schweizerin Del Ponte hatte von Belgrad immer wieder die Auslieferung Karadzics und Mladics gefordert. Sie setzte dabei auf schärfere Töne als Brammertz. "Jeder macht den Job auf seine Weise", sagte der Belgier, der das Amt von der Schweizerin zum Jahreswechsel übernahm. (ml/AFP)

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