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Politik: UN-Reform soll bis 2006 erledigt sein Irakkrieg als Chance zur Erneuerung?

Der Präsident der UN-Vollversammlung, Julian Robert Hunte, sieht im Widerstand gegen den Irakkrieg die Chance für eine Erneuerung der Vereinten Nationen. „Der Irak war ein Katalysator: 98 Prozent der Welt waren nicht für den Krieg“, sagte Hunte dem Tagesspiegel.

Der Präsident der UN-Vollversammlung, Julian Robert Hunte, sieht im Widerstand gegen den Irakkrieg die Chance für eine Erneuerung der Vereinten Nationen. „Der Irak war ein Katalysator: 98 Prozent der Welt waren nicht für den Krieg“, sagte Hunte dem Tagesspiegel. „Der Unilateralismus erhob sein hässliches Haupt, und die Menschheit befürchtete den Tod des Multilateralismus. Dieses Momentum müssen wir nutzen.“ Der Feldzug der USA und Großbritanniens gegen Saddam Hussein habe „den Willen gestärkt, den UN-Gremien neues Leben einzuhauchen. Deutschland als ständiges Mitglied des Sicherheitsrates: Dieser Wunsch steht doch für neue Energie!“

Hunte, Außenminister des Karibik- Staates St. Lucia, sprach in Berlin mit Kanzler Schröder und Außenminister Fischer über die UN-Reform. Schröder und Hunte seien sich völlig einig gewesen, hieß es.

Hunte selbst sieht einen engen Zeitkorridor. „Wir haben Zeit bis 2006. Sonst verlieren wir das Momentum.“ Bis Oktober 2004 will Hunte einen verbindlichen „Rahmen für die Reform des Sicherheitsrats“ vorlegen. Hierzu hat er die lange Zeit diffuse Diskussion auf fünf Kernthemen konzentriert. Er rechne damit, dass ein neuer Sicherheitsrat 24 bis 26 Mitglieder haben werde, sagte er dem Tagesspiegel.

Vorsichtig ist er mit Lehren aus dem Völkermord in Ruanda vor zehn Jahren. „Dass so etwas heute unmöglich wäre, hätte ich gern. Überzeugt bin ich nicht. Hoffentlich beschreitet Sudan nicht den Weg Ruandas.“

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