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UN-Studie: Frauen als "Kriegsbeute"

Statistisch gesehen wird alle sechs Tage eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner umgebracht. Auch der Bürgerkrieg bedeutet für kolumbianische Frauen ein ständiges Risiko.

Bogotá - Gewalt gegen Frauen ist in Kolumbien traurige Realität: Jede fünfte Frau wird mindestens einmal im Leben Opfer von Gewalt durch ihren Partner, wie eine aktuelle Studie der Vereinten Nationen zeigt. In 90 Prozent aller Fälle von physischer Gewalt in dem südamerikanischen Land ist diese gegen Frauen gerichtet. Frauen seien in Kolumbien genau so bedroht wie in Afghanistan, Ruanda oder im Kongo, sagte die UN-Mitarbeiterin Donny Meertens.

Auch durch den Bürgerkrieg zwischen Paramilitärs, linksgerichteten Guerillas und Drogenbanden seien kolumbianische Frauen einem ständigen Risiko ausgesetzt. Diese Gruppen versuchten, ihren Gegner dadurch zu erniedrigen, dass sie Ehefrauen, Töchter oder Schwestern sexuell missbrauchten, heißt es in der UN-Studie. Ungewollte Schwangerschaften und erzwungene Heiraten seien keine Seltenheit. Der bewaffnete Dauerkonflikt habe aus dem Körper der Frau eine "Kriegsbeute" gemacht. (tso/AFP)

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