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Zardari

© dpa

UN-Vollversammlung: Zardari warnt die USA

Das Verhältnis zwischen den USA und Pakistan wird zunehmend angespannt: Der pakistanische Präsident Zardari warnte in einer Rede, sein Land werde eine Verletzung der Souveränität nicht hinnehmen. Auch nicht, wenn es um den Anti-Terror-Kampf gehe.

Pakistan werde es nicht zulassen, dass sein Gebiet von Terroristen missbraucht werde, sagte Präsident Asif Ali Zardari auf der UN-Vollversammlung in New York - die Souveränität dürfe jedoch auch nicht durch Freunde verletzt werden. Nach dem Beschuss zweier US-Hubschrauber hatten sich pakistanische und US-Soldaten am Donnerstag auch einen kurzen Schusswechsel geliefert. Bei einer Großoffensive tötete die pakistanische Armee nach eigenen Angaben mehr als tausend islamistische Kämpfer im Grenzgebiet zu Afghanistan.

"Wir können es auch nicht zulassen, dass unser Territorium und unsere Souveränität von unseren Freunden verletzt werden", sagte Zardari vor den Delegierten, ohne direkt auf die USA und den Vorfall einzugehen. Wie der US-Admiral Gregory Smith berichtete, wurden pakistanische Soldaten an einer Kontrollstation beim Beschuss der zwei Helikopter vom Typ OH-58 Kiowa beobachtet. Diese sollten eine US-afghanische Patrouille decken, die etwa zwei Kilometer hinter der Grenze in Afghanistan unterwegs war. Die Bodentruppen hätten dann in einen Hügel neben dem Kontrollpunkt gefeuert, woraufhin es einen etwa fünfminütigen Schusswechsel gab. Es sei aber niemand getroffen worden.

27 pakistanische Soldaten wurden getötet

Bei der Großoffensive wurden nach Armeeangaben auch fünf Führer der Aufständischen getötet, unter anderem der Ägypter Abu Saeed El Masri, der Usbeke Mullah Mansur und ein afghanischer Anführer namens Manaras.

Wie der Generalinspekteur des paramilitärischen Grenzkorps, Tariq Khan, am Freitag mitteilte, starben während des Einsatzes im Bezirk Bajaur im Nordwesten Pakistans auch 27 pakistanische Soldaten. Die abgelegene Region an der Grenze zur afghanischen Unruheprovinz Kunar ist einer der Hauptschauplätze des Kampfs zwischen pakistanischer Armee und islamistischen Aufständischen, seit sich Pakistan 2001 dem US-geführten "Anti-Terror-Krieg" anschloss.

Situation Pakistans soll diskutiert werden

Nach Angaben von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sollten führende Vertreter der USA, Großbritanniens, der Golfstaaten und anderer europäischer Staaten am Rande der UN-Vollversammlung über die Situation in Pakistan sprechen. Sein pakistanischer Kollege Shah Mehmood Qureshi habe ihm zudem gesagt, er wolle in New York Gespräche mit dem afghanischen Außenminister Rangin Dadfar Spanta führen, sagte Steinmeier vor Journalisten.

Pakistan ist der wichtigste Verbündete der US-Regierung bei deren Anti-Terror-Kampf in der Region. Das Verhältnis ist seit einiger Zeit jedoch zunehmend gespannt. Washington wirft Islamabad vor, nicht genügend gegen die Taliban zu unternehmen, und sorgt mit eigenmächtigen Angriffen auf Aufständische in Pakistan für Empörung in dem südasiatischen Land. Bei einer Schießerei mit der Polizei sprengten sich am Freitag in Karachi drei Selbstmordattentäter in die Luft. In der Provinz Punjab starben sechs Menschen, darunter drei Kinder, als ein Zug nach einem Bombenanschlag entgleiste. (sba/AFP)

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