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© dpa

Unruhen: Thailands Opposition ruft zum "finalen Kampf"

Die Lage in Thailand spitzt sich zu: Vom seit Monaten belagerten Regierungssitz zogen zehntausende Oppositionsanhänger nun zum Parlament. Ihr erklärtes Ziel ist, die Regierung bis Mittwoch zu Fall zu bringen.

In Thailand haben Regierungsgegner am Montag das Parlamentsgebäude in Bangkok umzingelt. Von dem seit Monaten belagerten Regierungssitz zogen die zum Teil mit Stöcken bewaffneten Demonstranten in Richtung Parlament und forderten den Sturz der Regierung von Ministerpräsident Somchai Wongsawat. An den Protesten der Volksallianz für die Demokratie (PAD) beteiligten sich nach Angaben der Polizei etwa 18.000 Menschen. Andere Quellen sprechen von 50.000 Demonstranten. Sie wollten durch ihre am frühen Morgen begonnene Aktion verhindern, dass das Parlament zusammentritt.

Am Vorabend hatte die PAD zum "finalen Kampf" gegen die Regierung von Ministerpräsident Somchai Wongsawat aufgerufen. Das außerparlamentarische Oppositionsbündnis PAD hat angekündigt, die Regierung bis Mittwoch zu Fall bringen zu wollen. Sie wirft dem Regierungschef vor, nur eine Marionette seines Schwagers, des vor zwei Jahren vom Militär gestürzten Premierministers Thaksin Shinawatra zu sein.

Auseinandersetzungen forderten bereits mehrere Tote

Mit einer Belagerung des Parlaments wollten die Oppositionsanhänger nach eigenen Angaben eine mögliche Änderung der Verfassung verhindern, mit der eine Rückkehr des im Exil lebenden Thaksins an die Macht ermöglicht werden könnte. Der frühere Ministerpräsident war wegen Amtsmissbrauchs zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Seit Ende August halten PAD-Anhänger bereits den Regierungssitz in Bangkok besetzt.

Die Lage in Thailand ist seit Monaten äußerst gespannt. Bei Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung wurden bereits mehrere Menschen getötet. So sind in den vergangenen Tagen zwei Anschläge auf die Besetzer verübt worden, bei denen ein PAD-Anhänger getötet und Dutzende verletzt wurden. Am 7. Oktober wurden bei einem Polizeieinsatz gegen Demonstranten vor dem Parlament zwei Menschen getötet und knapp 500 verletzt.

In der Volksallianz für die Demokratie haben sich unter anderen die alten Machteliten aus Regierung, Militär und Bürokratie zusammengeschlossen, die den milliardenschweren Telekom-Unternehmer Thaksin verachten. (jar/jr/dpa/AFP)

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