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Urteil: 40 Jahre für Milosevics Killer

Milorad Ulemek, der in den 90er Jahren Morde im Auftrag des serbischen Machthabers Milosevic verübt hatte, muss wegen seiner Taten 40 Jahre ins Gefängnis.

Belgrad - Milorad Ulemek (38), der als Auftragsmörder im Namen des früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic in den 90er Jahren Angst und Schrecken verbreitet hatte, muss 40 Jahre hinter Gitter. Das Oberste Gericht Serbiens habe ein entsprechendes Urteil der Vorinstanz bestätigt, berichtete die Zeitung «Blic» am Mittwoch in Belgrad. Ulemek, ehemals Chef der gefürchteten Polizei- Spezialtruppe (JSO), ist damit erstmals rechtskräftig verurteilt.

Das Oberste Gericht wollte zum Inhalt des abschließenden Urteils keine Angaben machen. Es verwies auf die schriftliche Begründung in zehn Tagen. Der unter dem Spitznamen «Legionär» berüchtigte Ulemek habe als Anführer einer großkriminellen Gruppe im Auftrag von Milosevic missliebige Gegner liquidiert, hatte das Gericht in erster Instanz festgestellt. So habe er im Jahr 2000 den Mord an Ivan Stambolic organisiert, dem ehemaligen politischen Ziehvater von Milosevic, der sich später mit ihm überwarf.

Gegen Ulemek läuft auch ein Prozess wegen der Ermordung des damaligen serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic im März 2003. Daneben wird das Verfahren gegen ihn wegen des Attentats von 2001 auf den späteren Außenminister von Serbien-Montenegro, Vuk Draskovic, zur Zeit in Belgrad wieder aufgerollt. Dabei waren vier Menschen ums Leben gekommen. Schließlich läuft gegen Ulemek ein Prozess wegen des Verdachts, als Chef eines Clans für Dutzende Morde sowie Drogen- und Schmuggelgeschäfte in großem Stil verantwortlich zu sein. (tso/dpa)

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