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Jeb Bush und Angela Merkel am Dienstag in Berlin.

© Reuters

US-Präsidentschaftskandidat in Berlin: Republikaner Jeb Bush kritisiert Abzug aus dem Irak

Jeb Bush, ehemaliger Gouverneur von Florida, der seine Präsidentschaftskandidatur nächste Woche bekanntgeben will, hat bei seinem Besuch in Berlin am Dienstag den Abzug der US-Truppen aus dem Irak kritisiert.

In der kommenden Woche will Jeb Bush, der ehemalige Gouverneur von Florida, seine Präsidentschaftskandidatur für die Republikaner in den USA bekannt geben. Dass er am Dienstag einen Auftritt in Berlin nutzte, um sein außenpolitisches Profil zu schärfen, war eine naheliegende Entscheidung. Schließlich ist die Wiedervereinigung untrennbar mit dem Namen seines Vaters George Bush verbunden – „des größten lebenden Menschen“, wie sein Sohn in aller Bescheidenheit in der Hauptstadt anmerkte, bevor er seine Europa-Tour in Polen und Estland fortsetzte.

Es war der CDU-Wirtschaftsrat, der Jeb Bush am Abend die Möglichkeit zu einer außenpolitischen Tour d’horizon bot. Der 62-Jährige, der sich anschickt, nach seinem Vater und seinem ältereren Bruder George W. der dritte Präsident aus der Bush-Dynastie zu werden, machte deutlich, dass er die Beendigung des US-Einsatzes im Irak durch den gegenwärtigen Amtsinhaber Barack Obama kritisch sieht: „Als wir uns aus dem Irak zurückgezogen haben, wurde das Vakuum gefüllt“, erklärte Bush mit Blick auf den „Islamischen Staat“.

Jeb Bush ist der Besonnenere

Der Ex-Gouverneur gilt zwar als der besonnenere der beiden Bush-Brüder. Das bewahrte ihn beim Wirtschaftsrat allerdings nicht vor einer flapsigen Antwort auf die Frage, ob es nicht sinnvoll sei, wenn sich die G-7-Staaten angesichts der Skandale um den Geheimdienst NSA gemeinsam gegen Wirtschaftsspionage aussprechen würden. „Ich dachte, Sie sprachen über Google“, bemerkte Bush über den datenhungrigen US-Konzern, dessen Chef Eric Schmidt ebenfalls im Publikum saß. Das war zumindest ein Hinweis darauf, dass die Frage der Datensicherheit in Zeiten der Digitalisierung keine rein europäische Obsession ist. Derweil appellierte Kanzlerin Angela Merkel (CDU), den Umgang mit großen digitalen Datenmengen nicht als Bedrohung anzusehen: „Wir brauchen ein positives Verhältnis zu Daten.“

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