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Politik: US-Präsidentschaftswahl: Kampf um den Sonnenschein-Staat

Im Rentnerparadies Florida liefern sich Al Gore und George Bush einen der spannendsten Zweikämpfe dieser Wahl. Bei strahlendem Sonnenschein und 26 Grad im Schatten gab es in etlichen größeren Städten in diesen Tagen Wahlkampfpartys und Kundgebungen.

Im Rentnerparadies Florida liefern sich Al Gore und George Bush einen der spannendsten Zweikämpfe dieser Wahl. Bei strahlendem Sonnenschein und 26 Grad im Schatten gab es in etlichen größeren Städten in diesen Tagen Wahlkampfpartys und Kundgebungen. Beide Kandidaten pumpen bis zuletzt Millionen von Dollar in bissige TV-Spots für Florida und werben bis zur Erschöpfung um Wählerstimmen. Am Sonntag zog es Bush erneut nach Tampa, und auch Gore macht hier noch am Montag Station, einen Tag vor den Wahlen.

"Ich weiß immer noch nicht, wen ich wählen soll", sagt Rentnerin Marcia Neumayer in Tampa. "Nur eines ist sicher: Ich gehe auf jeden Fall zur Wahl, denn das ist wichtig." Marcia Neumayer ist eine typische Bürgerin Floridas. Sie kam vor drei Jahren aus Michigan hierher, um ihren Ruhestand in einem milderen Klima zu genießen.

Nachdem noch im Sommer Bush der Sieg im "Sonnenschein-Staat" sicher schien, könnte er jetzt Gore zur Präsidentschaft verhelfen. Wie letzte Umfragen bestätigen, lassen sich die Wähler anscheinend nur wenig von der Tatsache beeinflussen, dass Bushs Bruder Jeb Gouverneur des Staates ist. Gore liegt kurz vor der Wahl in Florida in Führung, wenn auch nur knapp.

Der Preis, der dem Sieger winkt, ist überaus wertvoll. In Florida geht es um 25 Stimmen im Gremium der Männer und Frauen, die am Ende über den Präsidenten entscheiden. Politische Beobachter meinen, dass der Weg für Al Gore ins Weiße Haus nur über einen Wahlsieg in Florida führt. Bush hätte es leichter, eine Niederlage in dem Staat durch Gewinne in anderen Bundesstaaten wett zu machen. Schlüsselgruppen bei der Entscheidung sind die Hispanier und die Rentner. Fast 20 Prozent der 15,6 Millionen Einwohner Floridas sind über 65 Jahre alt, und unter älteren US-Bürgern ist die Wahlbeteiligung erheblich höher als bei den jüngeren. Kein Wunder also, dass beide Kandidaten im Wahlkampf vor allem beim Thema Sozialversicherung alle Register zogen.

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