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Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump

© Reuters/Carlo Allegri

US-Präsidentschaftswahl: Trump ermuntert Russland zum Hacken von Clintons E-Mails

Donald Trump glaubt nicht, dass Russland hinter der Affäre um E-Mails der demokratischen Partei seiner Rivalin Hillary Clinton steckt. Gleichzeitig provoziert er mit einer Aufforderung.

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat jegliche politische Verbindungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin zurückgewiesen. "Ich habe nichts mit Putin zu tun, ich habe noch nie mit ihm geredet", sagte Trump am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Doral in Florida.

Hintergrund ist eine Affäre um fast 20.000 gehackte und von Wikileaks veröffentlichte E-Mails des demokratischen Parteivorstands. Die Demokraten beschuldigen Russland, hinter der Veröffentlichung zu stehen und sich so zugunsten von Trump in den Wahlkampf einzumischen. Russland bestreitet das.

Auch Trump geht nicht davon aus, dass Russland in die Sache verwickelt ist. "Wenn Russland dahinter steht, was sie wahrscheinlich nicht tun (...), dann wäre das aus einem anderen Grund sehr schlecht für uns, weil es nämlich zeigen würde, dass sie sehr wenig Respekt für unser Land hätten", sagte Trump.

Trump rief Russland aber auch dazu auf, sich auf die Suche nach E-Mails zu machen, die von einem privaten Server Hillary Clintons gelöscht worden waren. "Russland, wenn ihr zuhört, ich hoffe ihr findet die 30.000 E-Mails, die verschwunden sind“, sagte er laut der "New York Times", während er direkt in die Kameras blickte. "Ich denke, dafür werdet ihr von unserer Presse mächtig belohnt werden."

Clinton hatte als Außenministerin von 2009 bis 2013 ein privates E-Mail-Konto und private Server für ihren dienstlichen E-Mail-Verkehr genutzt. Damit verstieß sie gegen geltende Sicherheitsregeln. Clinton übergab zwar nachträglich einen Großteil ihres Mailverkehrs an das Außenministerium, löschte aber mehr als 30.000 E-Mails, die ihren Angaben zufolge persönlichen Inhalts waren.

Auf die neuen Äußerungen von Trump reagierte das Clinton-Lager nun erbost. Es sei das erste Mal, dass ein wichtiger Präsidentschaftskandidat eine ausländische Macht "aktiv ermutigt", seinen politischen Gegner auszuspionieren, erklärte ein ranghoher Berater Hillary Clintons, Jake Sullivan. Dies habe nichts mehr mit Neugier und Politik zu tun, sondern werde zu einer Frage nationaler Sicherheit. (dpa, AFP)

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