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Hillary Clinton

© AFP

US-Vorwahlen: Clinton irritiert mit Verweis auf Kennedy-Mord

Tritt ins Fettnäpfchen: Hillary Clinton will nicht aus dem Rennen um die US-Präsidentschaft aussteigen - mit der Begründung, 1968 sei der damalige Präsidentschaftsbewerber Kennedy kurz vor seiner Nominierung erschossen worden. Nach Protesten hat sie sich jetzt für die Äußerung entschuldigt.

Die demokratische US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton hat mit einem Verweis auf den Verlauf des Vorwahlkampfes vor 40 Jahren und die Ermordung des damaligen Bewerbers Robert ("Bobby") Kennedy Entrüstung hervorgerufen - und sich zu einer umgehenden Entschuldigung gezwungen gesehen. Der Hinweis, den Clinton am Freitag im Gespräch mit Journalisten des "Sioux Falls Argus Leader" aus South-Dakota fallen ließ, wurde sowohl wegen der schweren Gesundheitsprobleme von Senator Edward ("Ted") Kennedy als auch wegen der potenziellen Anschlagsgefahr für Clintons innerparteilichen Rivalen Barack Obama als unpassend empfunden.

"Ich erkläre mein Bedauern, wenn meine Hinweise in diesem dramatischen Moment unserer Geschichte, insbesondere für die Familie Kennedy, irgendjemand verletzt haben sollten", sagte Clinton. Sie hatte mit ihrem Hinweis rechtfertigen wollen, warum sie trotz ihres Rückstandes bei den Delegiertenstimmen noch immer an der Bewerbung für die Nominierung der Demokratischen Partei festhält. Zur Begründung verwies sie darauf, dass ihr Mann Bill Clinton 1992 auch erst Mitte Juni den Durchbruch für die Nominierung geschafft habe. "Wir erinnern uns auch alle an die Ermordung Bobby Kennedys im Juni" (1968), fuhr Clinton fort.

Humphrey machte das Rennen

Nach der Ermordung Robert Kennedys, eines Bruders des 1963 ebenfalls ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, hatte bei den Demokraten Hubert H. Humphrey das Rennen gemacht, der dann gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Richard Nixon unterlag. Bei Edward Kennedy, einem jüngeren Bruder von John F. und Robert Kennedy, wurde vor einigen Tagen ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert. Im Vorwahlkampf hatte Edward Kennedy sich hinter Obama und gegen Clinton gestellt.

Obama, der im Falle eines Sieges der erste farbige Präsident der USA werden würde, steht unter verstärktem Personenschutz. Seine Anhänger wiesen wiederholt darauf hin, Obama könne ähnlich wie Robert Kennedy oder der schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King zum Ziel eines Mordanschlages werden. Obamas Sprecher Bill Burton verurteilte die "traurige" Bemerkung Clintons und sagte, derlei Äußerungen hätten "in der Wahlkampagne nichts zu suchen". (feh/AFP/dpa)

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