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Politik: US-Wahl: Bush gewinnt Auszählung bei Briefwählern

In Florida und dem Rest der USA wartet jetzt alles auf die Richter am höchsten Gericht des Staates. Diese haben für Montag 17 Uhr (23 Uhr MEZ) eine Anhörung anberaumt, in der sie die Argumente beider Seiten zum Ablauf der Stimmauszählung bei der Präsidentenwahl anhören wollen.

In Florida und dem Rest der USA wartet jetzt alles auf die Richter am höchsten Gericht des Staates. Diese haben für Montag 17 Uhr (23 Uhr MEZ) eine Anhörung anberaumt, in der sie die Argumente beider Seiten zum Ablauf der Stimmauszählung bei der Präsidentenwahl anhören wollen. In den drei strittigen Wahlbezirken geht es um zusammen 1,6 Millionen Stimmen. In zweien, Palm Beach und Broward, ging am Samstag die Neuauszählung der Stimmen weiter. Der Bezirk Miami-Dade revidierte eine frühere Entscheidung und beschloss ebenfalls eine Nachzählung aller 650 000 Stimmen per Hand.

In der Auszählung der Briefwahlstimmen konnte der republikanische Präsidentschaftskandidat George W. Bush wie erwartet seinen Vorsprung vor dem Demokraten Al Gore leicht ausgebauen. Wie eine inoffizielle Umfrage der Nachrichtenagentur AP ergab, konnte Bush nach Auszählung der Briefwahlstimmen in 66 von 67 Bezirken 1376 Stimmen hinzugewinnen, Gore 750. Insgesamt lag Bush damit mit 926 Stimmen in Führung. Bushs Sprecherin Karen Hughes erklärte, Bush und dessen Kandidat für das Vizepräsidentenamt, Dick Cheney, seien sehr zufrieden mit der Auszählung der Stimmen. Später gab es allerdings mehrere Beschwerden seitens der Republikaner, weil mehr als 1400 Stimmen für ungültig erklärt wurden.

Die republikanische Innenministerin Floridas, Katherine Harris, wollte ursprünglich nach der Auszählung der Briefwahlstimmen das offizielle Endergebnis der Wahl bekannt geben. Das Oberste Gericht Floridas untersagte ihr das aber. In der einstimmig ergangenen Anordnung hieß es am Freitagabend, Harris habe weitere Weisung abzuwarten, bevor Bush oder Gore zum Sieger der Wahl erklärt würden. Zunächst sei der "Status quo" aufrechtzuerhalten - das heißt, die Auszählung der Briefwahlstimmen und die manuelle Nachzählung in den drei Landkreisen geht weiter.

Gore, dessen ganze Hoffnungen sich auf die Nachzählung in den drei demokratischen Hochburgen konzentrieren, erklärte nach der Gerichtsentscheidung, weder er noch Bush oder Harris seien in dieser Wahl die Schiedsrichter. Die Wahl müsse vom Willen des Volkes entschieden werden.

Gore gewann unterdessen mit 481 Stimmen Vorsprung die Wahl im Staat New Mexico. Gore erzielte dort 286 558 Stimmen, Bush 286 077; damit gewann Gore die fünf Wahlmännerstimmen des Staates. Bei einem Scheitern in Florida nützt ihm dies allerdings nichts. Er liegt jetzt bei 267 Wahlmännerstimmen, Bush hat 246. Für den Sieg braucht einer der Kandidaten aber 270 Stimmen; damit entscheiden die 25 Wahlmännerstimmen von Florida über den nächsten US-Präsidenten.

Die Republikaner äußerten sich enttäuscht über die Gerichtsentscheidung. Der Wahlbeobachter von George W. Bush, Ex- Außenminister James Baker, erklärte, dass Bush weiter hoffe, das Gericht werde der Innenministerin schließlich Recht geben.

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