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Politik: US-Wahl: Das Internet gibt den Ton an

Das Internet hat auch am Wahlabend in den USA seine Spuren hinterlassen. Millionen Menschen verfolgten auf den Web-Seiten den Eingang der Ergebnisse und den ständigen Wechsel zwischen den beiden Spitzenkandidaten George W.

Das Internet hat auch am Wahlabend in den USA seine Spuren hinterlassen. Millionen Menschen verfolgten auf den Web-Seiten den Eingang der Ergebnisse und den ständigen Wechsel zwischen den beiden Spitzenkandidaten George W. Bush und Al Gore. Einige Ergebnisse konnte man auf einschlägigen Internet-Seiten lesen, noch bevor die offiziellen Prognosen bekannt gegeben worden waren. Viele Web-Seiten verzeichneten eine Rekordzahl an Zugriffen, die sogar noch über die bei der Veröffentlichung des Berichts von Sonderermittler Kenneth Star in der Affäre von Präsident Bill Clinton hinausging. Einige Rechner hatten Schwierigkeiten mit dem Ansturm Schritt zu halten.

Schneller als die alten Medien

"Das ist ein großer Sieg für das Internet", sagte Merrill Brown, Chef von MSNBC.com. Einige Web-Seiten, die schneller in der Ergebnisberichterstattung als die "alten Medien" waren, hatten ihre Zahlen von Insidern zugespielt bekommen. Sie hatten sich damit über alle Versuche von offizieller Seite hinweggesetzt, dies zu verhindern. Die Web-Seiten gehörten auch nicht dem Voter News Service (VNS) an, einem Zusammenschluss von US-Fernsehsendern und der Nachrichtenagentur AP, die unter anderem vereinbart hatten, Ergebnisse nicht vor der Schließung der Wahllokale bekannt zu geben.

VNS-Leiter Bill Headline erklärte, diese Veröffentlichungen im Internet seien eine Art Urheberrechtsverletzungen. VNS werde nach der Wahl auch rechtliche Schritte prüfen. Zudem seien einige der Ergebnisse im Internet auch falsch gewesen, erklärte Headline. Der Chef von Inside-com, Michael Hirschorn, einer Web-Seite, die diese inoffiziellen Ergebnisse verbreitet hatte, verteidigte sein Vorgehen. Wenn Journalisten die Ergebnisse wüssten, dann habe auch die Öffentlichkeit ein Recht darauf, sie zu erfahren. Er habe E-Mails mit den inoffiziellen Zahlen von Dutzenden Journalisten erhalten. "Der Geist ist aus der Flasche entwichen. Und es ist nur ein Wunschtraum, ihn wieder einsperren zu können", sagt Hirschorn.

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