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Donald Trump in West Bend, Wisconsin, am 16. August 2016.

© Reuters

US-Wahlkampf: Donald Trump - jetzt erst recht

Donald Trump setzt nicht auf seine Partei - und wahrt damit seine Chancen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Er gibt nicht auf, nicht klein bei. Wer das gehofft hatte, der hat Donald Trump immer noch nicht verstanden. „Donald The Ignorant“ – einer wie er fühlt sich durch Widerspruch, durch Kritik, und ganz besonders durch harte, immer nur noch mehr herausgefordert. Nach dem Motto: Denen werde ich es noch zeigen, jetzt erst recht. Also hat der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner sein Wahlkampfteam umgebaut, hat sich – ja, soll man sagen: verstärkt?

Richtig ist, dass Trump einen Eindruck von sich verstärkt, nämlich den des Rechten und Nationalisten, und zwar, indem er als Wahlkämpfer einen Mann holt, der als der „gefährlichste politische Stratege der USA“ eingestuft wird. Übersetzt heißt das nichts anderes als schriller Diskant statt Harmonie. Das Partei-Establishment mag sich mit Grausen wenden, aber es hatte seine Chancen. Nur hat es sich als zu weich und als unentschlossen gezeigt.

Trump hat von Anfang an nicht auf diese Republikaner gesetzt, da wird er auch jetzt nicht damit anfangen. Was, wenn er hier nicht falsch liegt? Erstens sind die Umfragen nicht durchgehend verheerend für ihn, trotz seiner Performance. Zweitens werden die Amerikaner, die ihn gerade deswegen wählen wollen, es schlicht nicht mehr verraten – eine Art amerikanische Schweigespirale. Der scheidende Präsident Barack Obama hat schon recht: Hillary Clinton kann die Wahl immer noch verlieren.

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