USA-Besuch: Dalai Lama nennt Chinas Vorwürfe "totalen Unsinn"
"Ich bin nur ein Mensch", ruft der Dalai Lama 50.000 Zuhörern in Seattle zu, und will damit sagen, dass er auf die Unruhen in Tibet keinen Einfluss hat. Ansonsten hält sich der tibetischen Geistliche mit Äußerungen zu China zurück - seine Begleiter sind da weniger diplomatisch.
Bei seinem US-Besuch,
hat der Dalai Lama
Chinas Vorwürfe zurückgewiesen, die Unruhen in Tibet angestachelt zu haben. "Wenn jemand von euch denkt, dass der Dalai Lama irgendwie militärische Macht hat, ist das totaler Unsinn", sagte
das geistliche Oberhaupt der Tibeter
am Samstag in Seattle vor rund 50.000 Zuhörern. "Ich bin nur ein Mensch." Ansonsten hielt sich der Dalai Lama, der seine fünftägige US-Reise am Freitag begonnen hatte, mit Aussagen zur Lage in Tibet und dem Verhalten der chinesischen Führung zurück. Er nickte lediglich, wenn andere Redner auf die Unruhen in Tibet zu sprechen kamen. "Der Dalai Lama spricht selten über die Gefahr, in der Tibet sich befindet", sagte Lama Tenzin Dhonden, ein Gesandter des Dalai Lama. "Die Gefahr ist wirklich und nimmt zu, wie wir in jüngster Zeit gesehen haben." Der Gesandte forderte die Führung in Peking zu einem ernsthaften Dialog über Tibet auf, um dem vermeintlich autonomen Gebiet Chinas echte Autonomie zu ermöglichen. Vor dem Stadion machten Demonstranten gewalttätige Anhänger des Dalai Lama für die Unruhen in Tibet verantwortlich. Der Dalai Lama ist erstmals seit der Eskalation des Tibet-Konflikts Mitte März in den USA. Im Oktober war er in Washington mit der Goldmedaille des Kongresses ausgezeichnet worden.
Es ist die höchste zivilen Auszeichnung des US-Parlament. Bei der chinesischen Führung
hatte dies für Verärgerung gesorgt. (sf/AFP)
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